Thyssenkrupp Warum Hiesinger den Mut nicht verliert

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Preise haben sich stabilisiert

So bekräftigte am Mittwoch die Salzgitter AG, Deutschlands zweitgrößter Stahlkocher hinter Thyssenkrupp, ihre angehobene Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr – obwohl die Niedersachsen im ersten Halbjahr einen spürbaren Gewinneinbruch wegen des von den Billigimporten ausgelösten Preisdrucks verkraften mussten. So ging der Vorsteuergewinn in den ersten sechs Monaten auf 16,1 Millionen Euro von 80 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres zurück.

Einige Analysten hatten hier durchaus mehr erwartet: „Das Stahlgeschäft von Salzgitter blieb erstaunlich schwach und konnte bislang nicht von den höheren Preisen profitieren“, sagte Carsten Riek von der UBS. In die schwarzen Zahlen geholfen hat dem Stahlkonzern vor allem die Überweisung seiner Tochter Aurubis über 26 Millionen Euro. Salzgitter ist mit 25 Prozent an Europas größter Kupferhütte beteiligt und erhält einen anteiligen Ergebnisbeitrag.

Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann erwartet für das Gesamtjahr einen Vorsteuergewinn von 30 bis 60 Millionen Euro – ein spürbares Plus gegenüber dem Vorjahr mit 13 Millionen Euro. Dennoch will sich Salzgitter nicht auf die Politik allein verlassen.

„Wir begrüßen die dringend erforderlichen Anti-Dumping-Initiativen der EU-Kommission, ohne die wesentliche Teile der europäischen Stahlindustrie mittelfristig in Frage gestellt wären“, sagte er. „Da von einer generellen Lösung der Probleme noch keine Rede sein kann, werden wir auch weiterhin den Fokus auf die Optimierung der Prozesse und Strukturen unseres eigenen Unternehmens setzen.“

Ein neuerlicher Abschwung bei den Stahlpreisen wie im Vorjahr droht derzeit wohl nicht. „Wir sehen einen gewissen Beruhigungseffekt über den Sommer“, sagte am Dienstag Wolfgang Eder, Vorstandschef von Voestalpine. Der Österreicher ist auch Präsident des Branchenverbands Worldsteel. Das Preisniveau dürfte bis Jahresende in etwa stabil bleiben: „Das ist schon ein Fortschritt.“ Für Experten wie Gabriel eine gute Nachricht: „Damit dürften die Stahlkonzerne einigermaßen gut durch das Jahr kommen“, sagte er. „Gerade Thyssenkrupp und Salzgitter müssten bei dem jetzigen Stahlpreisniveau deutlich bessere Margen machen.“

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