Thyssenkrupp und Tata Konzerne bemühen sich um Entspannung im Fusionsstreit

Die Stahlfusion zwischen Thyssenkrupp und Tata hatte zu heftigen Protesten geführt. Zuletzt hatten mehrere Tausend Stahlkocher gegen die Pläne demonstriert. Nun bemühen sich beide Konzerne um eine Entspannung der Lage.

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Mit einer Protestveranstaltung wollen die Stahlkocher von Thyssenkrupp ihrem Ärger über die Stahlfusionspläne von Thyssenkrupp mit dem indischen Tata-Konzern Luft machen. Quelle: dpa

Düsseldorf Nach den Protesten der Stahlkocher von Thyssenkrupp gegen die Pläne des Managements für eine Fusion mit dem Konkurrenten Tata Steel bemühen sich beide Seiten um eine Entspannung der Lage. „Der Vorstand hat heute den Aufsichtsrat über die Inhalte des Memorandum of Understanding mit Tata zur Gründung eines gemeinsamen Joint Ventures der europäischen Stahlaktivitäten informiert“, teilte der Konzern am Samstag nach einer Sitzung des Kontrollgremiums mit. Es solle nun für die weiteren Beratungen eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden, kündigten Aufsichtsratschef Ulrich Lehner und sein Stellvertreter von der IG Metall, Markus Grolms, an.

Grolms und Thyssenkrupp-Personalvorstand Oliver Burkhard sollen die Arbeitsgruppe leiten. Vertreten sein sollen darin die Vorstände des Konzerns und der Stahlsparte sowie Arbeitnehmervertreter des Unternehmens und der Stahlstandorte.

Am Freitag hatten mehrere Tausend Stahlarbeiter in Bochum gegen die Pläne von Konzernchef Heinrich Hiesinger demonstriert. Dieser hatte am Mittwoch die Absichtserklärung mit Tata Steel unterzeichnet. Danach wollen die Unternehmen ihre Stahlgeschäfte verschmelzen und den nach ArcelorMittal zweitgrößten europäischen Stahlkonzern schmieden. Bei der Fusion sollen bis zu 4000 Jobs gestrichen werden. IG Metall und Betriebsräte befürchten, dass dies nur der Anfang ist und der über 200 Jahre alte Traditionskonzern zerschlagen werden könnte. Der Aufsichtsrat soll Anfang 2018 über die Pläne abstimmen. Bleibt es bei dem Nein der Arbeitnehmervertreter, müsste Aufsichtsratschef Lehner das Vorhaben mit seinem doppelten Stimmrecht durchboxen - ein Tabubruch für das Unternehmen.

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