Thyssenkrupp Wie der einstmalige Stahlriese seine Probleme lösen will

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Verkauf des Geschäfts mit Kriegsschiffen?


Mehr Größe und Effizienz könnten Enttäuschungen wie in der vergangenen Woche verhindern.

Da schnappte der Schweizer Wettbewerber Schindler den Essenern den begehrten Großauftrag für Aufzüge und Rolltreppen am neuen internationalen Flughafen in Istanbul weg.

Deutlich härter hat Thyssenkrupp die Niederlage bei einem anderen Großprojekt getroffen. Der Konzern hatte fest damit gerechnet, dass Australien bei ihm zwölf U-Boote im Gesamtwert von 35 Milliarden Euro bestellt. Doch Ende April ging der Auftrag an den staatlichen französischen Schiffbaukonzern DCNS.

Überlegungen zum möglichen Verkauf des Geschäfts mit Kriegsschiffen könnten damit neuen Auftrieb erhalten. Schon seit Ende 2014 würde der Düsseldorfer Konzern Rheinmetall das Geschäft gerne übernehmen. Mit den kaum zu ortenden U-Booten U212 und U214 und der extrem wetterfesten Fregatte A-200 könnte sein Chef Armin Papperger das bisher stark auf Panzer ausgerichtete Waffenarsenal sinnvoll ergänzen.
Trotz hoher Erträge gilt die Sparte bei Thyssenkrupp als Ballast.

Der Verkauf von Waffen und vergangene Bestechungsskandale passen nicht zum von Hiesinger forcierten Image des sauberen Technologiekonzerns. Bislang haben unterschiedliche Vorstellungen über den Preis einen Abschluss verhindert. Rheinmetall wollte kaum mehr als eine Milliarde Euro zahlen, Hiesinger mindestens zwei Milliarden kassieren. Noch Anfang April soll er auf ein höheres Angebot aus Düsseldorf nicht mal geantwortet haben.

„Nach dem geplatzten U-Boot-Deal stellt sich nun die Frage, wer zuerst auf den anderen zugeht“, sagt ein Insider. Die Aussichten auf eine Einigung stünden gut. „Thyssenkrupp braucht das Geld, und die militärisch sensible Technologie kann eigentlich kein anderer als Rheinmetall übernehmen.“

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