Tochter von Wacker-Chemie Sparkurs soll Siltronic in Gewinnzone bringen

Der Siliziumscheiben-Hersteller Siltronic leidet unter den schwächelndem Smartphone-Markt. Nach dem Verlustjahr 2015 soll der Sparkurs den Konzern zurück in die schwarzen Zahlen führen. Die Aktie legte am Mittwoch zu.

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Kein guter Jahresabschluss für Siltronic: Im vierten Quartal 2015 brach das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 41 Prozent auf 23 Millionen Euro ein. Der Umsatz ging um vier Prozent auf 215 Millionen Euro zurück. Quelle: dpa

München Der Siliziumscheiben-Hersteller Siltronic hofft auf schwarze Zahlen. Dank Einsparungen und geringeren Verlusten aus Währungssicherungsgeschäften werde das Ergebnis im laufenden Jahr „leicht positiv“ ausfallen, sagte Finanzchef Rainer Irle am Mittwoch in München. Er verwies aber zugleich auf die hohe Volatilität in der Branche, eine Aussage zur Preisentwicklung im zweiten Halbjahr sei daher noch nicht möglich. 2015 stand unter dem Strich noch ein Verlust von 20,1 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 27 Millionen Euro im Vorjahr. Deshalb zahle die Wacker-Chemie-Tochter auch keine Dividende, sagte Irle.

Im ersten Halbjahr erwartet Siltronic wegen des schwächelnden Smartphone-Markts und der Konjunkturabkühlung in China einen „gemäßigten Geschäftsverlauf“. Siltronic sei aber zuversichtlich, dass es im zweiten Quartal zur üblichen Belebung der Nachfrage komme, sagte Irle. Im Gesamtjahr erwartet er einen Umsatz leicht unter Vorjahresniveau, die operative Rendite (Ebitda-Marge) soll sich leicht verbessern. Die Zahl von weltweit 3900 Mitarbeitern werde durch Fluktuation weiter sinken, zugleich investiere Siltronic in die Automatisierung der Fabriken. „Wir arbeiten an allen Standorten an der Produktivität“, sagte Irle.

Angetrieben durch den starken Dollar steigerte der Hersteller hauchdünner Siliziumscheiben (Wafer) für die Produktion von Mikrochips den Umsatz 2015 um 9,1 Prozent auf 931,3 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn (Ebitda) kletterte um 5,4 Prozent auf 124 Millionen Euro. Die operative Rendite schrumpfte auf 13,3 (Vorjahr: 13,8) Prozent. Damit ist Siltronic von seinem mittelfristigen Rendite-Ziel von 20 Prozent noch weit entfernt.

Da Siltronic zwei Drittel seines Umsatzes in Dollar erzielt, aber mehr als die Hälfte der Kosten in Euro anfällt, gehe das Unternehmen mit Währungssicherungsgeschäften ein, erläuterte Irle. Im vergangenen Jahr führten diese wegen des rasanten Anstiegs des Dollar zu einem Verlust von 46 Millionen Dollar. Im laufenden Jahr dürfte sich die Belastung auf zehn bis 15 Millionen reduzieren, erwartet der Finanzchef.

Die zuletzt arg gebeutelte Siltronic-Aktie zählte am Mittwoch mit einem Plus von bis zu 2,9 Prozent auf 15,74 Euro zeitweise zu den größten Gewinnern im Technologieindex TecDAX. Damit ist sie aber nur rund halb so viel wert wie beim Börsendebüt im Juni 2015.

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