Die US-Atomtochter Westinghouse des angeschlagenen japanischen Industriekonzerns Toshiba könnte Insidern zufolge noch in der laufenden Woche einen Antrag auf Gläubigerschutz stellen. Im Gespräch seien Dienstag oder Freitag, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen.
Aus Finanzkreisen verlautete, Toshibas Banken bevorzugten den späteren Termin, weil die für Donnerstag geplante Aktionärssitzung der Japaner sonst unruhig verlaufen könnte.
Durch den Antrag würden die Verluste im laufenden japanischen Geschäftsjahr bis Ende März begrenzt. Allerdings könnten sich bei einer Westinghouse-Insolvenz die japanische und amerikanische Regierung einschalten, was zu einem komplizierten Verfahren führen dürfte.
Der Aktienkurs von Toshiba schloss am Montag in Fernost zwei Prozent im Minus. Der Konzern lehnte eine Stellungnahme zu einem Insolvenzverfahren ab.
Toshiba steckt nach einer Affäre um jahrelange Bilanzmanipulationen und wegen Abschreibungen in Milliardenhöhe auf das US-Atomgeschäft tief in der Krise. Bei Westinghouse liefen Kosten für übernommene AKW-Projekte aus dem Ruder.
Um an Geld zu kommen, plant Toshiba einen Verkauf seiner Chip-Sparte. Die Zustimmung der Aktionäre dafür soll am Donnerstag eingeholt werden.