Moskau Trotz der politischen Spannungen mit Russland hat Deutschland seine Gasimporte aus dem Riesenreich 2015 erhöht. Der Staatskonzern Gazprom lieferte nach eigenen Angaben vom Dienstag 45,314 Milliarden Kubikmeter Gas nach Deutschland, nach 40,3 Milliarden Kubikmetern 2014.
Damit bleibt Deutschland mit Abstand der größte europäische Abnehmer von russischem Gas. Insgesamt lieferte die Konzerntochter Gazprom Export 158,6 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa, wobei die baltischen Staaten und die Türkei nicht mitgezählt wurden. Das sei ein Plus von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gazprom-Chef Alexej Miller sprach einer Mitteilung zufolge von einer „stabilen Dynamik“.
Der seit 2001 amtierende Miller bleibt fünf weitere Jahre an der Spitze des Staatskonzerns. Der Aufsichtsrat habe einstimmig beschlossen, Millers Vertrag bis Ende Mai 2021 zu verlängern, teilte das Energieunternehmen in Moskau mit.
Gazprom stieg unter dem Vorstandsvorsitzenden zum weltweit operierenden Konzern auf, der auch im Erdöl- und Stromgeschäft tätig ist. Der 54-Jährige gilt als enger Vertrauter von Staatspräsident Wladimir Putin, der vor 15 Jahren dem ebenfalls aus St. Petersburg stammenden Wirtschaftswissenschaftler in den Chefsessel verholfen hatte.