Trotz Strafmaßnahmen Rosneft erkundet norwegische Ölfelder

Trotz westlicher Sanktionen darf der russische Ölkonzern in Norwegen nach Öl bohren. Zugang zu Finanzquellen und Technologie soll Rosneft aber verwehrt bleiben. Etwa 285 Millionen Barrel Öl werden in dem Gebiet vermutet.

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Eine Rosneft-Tochter hatte im vergangenen Jahr eine 20-prozentige Beteiligung an vier Feldern in der norwegischen Barentssee erworben Quelle: dpa

Moskau Trotz der westlichen Sanktionen gegen Russland hat der russische Ölkonzern Rosneft zusammen mit der norwegischen Statoil mit der Erkundung neuer Ölfelder begonnen. 400 Meter unter der Wasseroberfläche der norwegischen Barentssee im Nordpolarmeer bohren die beiden Unternehmen bis zu 1500 Meter in die Tiefe nach Öl- und Gasvorkommen. Ergebnisse der Bohrungen werden Ende des Jahres erwartet.

Sowohl der staatlich kontrollierte Konzern Rosneft als auch sein Chef Igor Setschin stehen auf den Sanktionslisten der USA und der EU, die sie wegen des Ukraine-Konflikts verhängt haben. Norwegen hat sich den Sanktionen der EU angeschlossen.

Zwar sollen die Strafmaßnahmen bestehende Gemeinschaftsprojekte nicht stoppen. Allerdings soll Rosneft der Zugang zu westlichen Finanzquellen und zu Technologie für die Ölförderung in der Tiefsee und Arktis verwehrt werden.

Die Rosneft-Tochter RN Nordic Oil AS hatte im vergangenen Jahr bei der Vergabe von Lizenzen des norwegischen Erdöl- und Energieministeriums eine 20-prozentige Beteiligung an vier Feldern in der Barentssee erworben, die zusammen so groß sind wie die Schweiz. Nach norwegischen Angaben werden dort 1,9 Milliarden Barrel Öl und Gas vermutet, von denen 15 Prozent Öl sind.

Rosneft hatte erst vor gut einer Woche zusammen mit dem amerikanischen Ölkonzern ExxonMobil Probebohrungen in der russischen Arktis begonnen. Exxon setzt für die erste russische Öl-Bohrung in der Karasee eine Plattform aus Norwegen ein.

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