Tschernobyl Grüne Energie für verseuchte Gegend

Der Gegensatz könnte kaum größer sein: Ein durch Atomenergie verseuchter Ort soll jetzt zum Standort für die saubere Energieproduktion werden. Das planen zumindest zwei Unternehmen aus der Volksrepublik.

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30 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe planen chinesische Unternehmen ein Solarkraftwerk in der verstrahlten Umgebung zu bauen. Der hier gezeigte Stahlbogen soll die Atomruine abdecken und die Ukraine vor weiterer Strahlung schützen. Quelle: dpa

Shanghai Rund 30 Jahre nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl planen zwei chinesische Unternehmen im Sperrgebiet um den immer noch radioaktiv strahlenden Reaktor den Bau eines Solarkraftwerks. Mit den Arbeiten solle im kommenden Jahr begonnen werden, teilte die Firma GCL System Integration Technology mit, die zusammen mit dem Konzern China National Complete Engineering an dem Projekt arbeitet. Der Standort sei bereits mehrfach von eigenen Technikern überprüft worden. Die Ukraine ist immer noch stark von Atomstrom abhängig. Seit kurzem bemüht sich die Regierung in Kiew aber um den Ausbau alternativer Energien.

Der Unglücksreaktor soll im kommenden Jahr mit einer 1,5 Milliarden Euro teuren neuen Schutzhülle umschlossen werden. Etwa 30 Kilometer rund um das AKW von Tschernobyl gilt eine Sperrzone. "Wir versuchen die geschädigte Gegend mit grüner und erneuerbarer Energie zu sanieren, das wird beachtliche soziale und wirtschaftliche Vorteile bringen", sagte GCL-SI-Chef Shu Hua. Der Bau der 1-Gigawatt-Anlage in der Ukraine sei Teil der internationalen Expansionspläne. Auch im Heimatland setzen die Chinesen auf durch Umweltschäden verseuchten Boden als Standorte für Solar- und Windkraftanlagen.

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