Übernahmen helfen gegen Ukraine-Krise Stada kann Einbußen in Russland auffangen

Trotz Einbußen in Russland kann der Pharmakonzern Stada seinen operativen Gewinn ausbauen. Grund dafür ist vor allem eine Übernahme in Großbritannien. Die im Frühjahr gesenkte Jahresprognose wurde bekräftigt.

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Der hessische Pharmakonzern Stada hat Verluste auf dem russischen Markt gut verkraftet. Quelle: dpa

Frankfurt Der Pharmakonzern Stada hat Einbußen im wichtigen Russland-Geschäft gut weggesteckt. Dabei half dem Generikahersteller auch eine Übernahme in Großbritannien, die das Geschäft mit rezeptfreien Mitteln gegen Erkältung und Schmerz stärkte.

Die Hessen bauten in den ersten neun Monaten den bereinigten operativen Gewinn um zwölf Prozent auf 316,2 Millionen Euro aus. Der Konzerngewinn im Zeitraum Januar bis September nahm um zehn Prozent auf 99,1 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Stada-Chef Hartmut Retzlaff bekräftigte die im Frühjahr gesenkten Jahresziele. Die im Nebenwerteindex MDax notierte Aktie legte in einem freundlichen Gesamtmarkt um bis zu 1,7 Prozent zu.

Die unter anderem durch das Erkältungsmittel Grippostad und die Sonnencreme Ladival bekannte Firma kämpft in Folge der Ukraine-Krise mit einer schwachen Nachfrage in ihrem Russland-Geschäft. Das Land ist gemessen am Umsatz der wichtigste Auslandsmarkt für den Konzern.

Verbraucher dort und in der Ukraine hielten sich zuletzt mit Einkäufen zurück - auch an Gesundheitsprodukten und nicht notwendigen Arzneien wurde gespart. In den ersten neun Monaten brachen die Russland-Umsätze um 19 Prozent auf 236,1 Millionen Euro ein.

Insgesamt setzte Stada von Januar bis September 1,48 Milliarden Euro um - ein Plus von vier Prozent. Dabei halfen unter anderem starke Geschäfte in Großbritannien. Im Vorjahr hatte Stada dort für rund 260 Millionen Euro die Pharmafirma Thornton & Ross übernommen, die Erkältungs- und Schmerzmittel herstellt. Entsprechend konnten die Bad Vilbeler ihren Umsatz dort auf 93,1 Millionen Euro mehr als verdoppeln.

Im angestammten Generikageschäft in Deutschland lief es für Stada nicht rund. Die Generika-Umsätze gingen in Deutschland in den ersten neun Monaten um acht Prozent auf 198,5 Millionen Euro zurück. Stada versucht schon seit einigen Jahren, die Abhängigkeit von dem Geschäft zu verringern, indem die Sparte Markenprodukten mehr und mehr ausgebaut wird.

Dazu zählt auch der Ausbau der Geschäfte in Osteuropa, wo viele Medikamente aus eigener Tasche bezahlt werden. Für das Gesamtjahr stellte Konzernchef Retzlaff wie bisher leichte Zuwächse beim Konzernumsatz, beim bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) sowie beim bereinigten Konzerngewinn in Aussicht.

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