US-Industrie schwach Aufträge brechen weg

Anleger sind alarmiert: Eine Auftragsflaute in der Industrie schürt Ängste vor einem Schwächeanfall der US-Wirtschaft. Das könnte die Geldpolitik der Fed beeinflussen. Ein Führungsmitglied fordert: nichts überstürzen.

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Im Dezember gingen die Bestellungen um 2,9 Prozent zurück – stärker als von vielen Ökonomen erwartet. Quelle: dpa

Washington Eine anhaltende Auftragsflaute in der Industrie schürt die Furcht vor einem Schwächeanfall der US-Wirtschaft. Die Bestellungen gingen im Dezember zum Vormonat um 2,9 Prozent zurück, wie das Handelsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Damit war der Einbruch noch etwas stärker als von Ökonomen erwartet. Die Flaute hält nun zwei Monate an, nachdem im November die Aufträge bereits um 0,7 Prozent geschrumpft waren. Investoren reagierten nervös: An der Wall Street und auch beim Dax in Frankfurt drückte dies zeitweise auf die Kurse. Und in Frankfurt weitete seine Verluste aus. Der Euro stieg über die Marke von 1,12 Dollar.

Die US-Notenbank Fed hatte nach ihrer historischen Zinswende vom Dezember zuletzt stillgehalten. Führungsmitglied Robert Kaplan betonte, dass die Federal Reserve angesichts der Konjunkturabkühlung geldpolitisch nichts überstürzen sollte: „Jetzt ist die Zeit für Geduld“, sagte der Chef des Fed-Bezirks Dallas. Zuletzt hatte auch der für die amerikanische Wirtschaft besonders wichtige Servicesektor sein Wachstumstempo gedrosselt. Die Auftragsflaute der Industrie gilt daher als weitere Hiobsbotschaft, da der Aufschwung bereits ins Stocken geraten ist: Ende 2015 legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) aufs Jahr hochgerechnet nur um 0,7 Prozent zu. Im Sommer gab es noch ein Plus von 2,0 Prozent. Der starke Dollar setzt der Wirtschaft immer mehr zu, da sich US-Produkte auf dem Weltmarkt verteuern, Laut Kaplan hat die Fed den Wechselkurs genau im Blick.

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