Vattenfall Energiekonzern setzt Rotstift in Deutschland an

Der schwedische Stromversorger Vattenfall will im deutschen Wasserkraftgeschäft sparen. Insgesamt sollen mehr als die Hälfte aller Vollzeitstellen wegfallen. Auch zwei komplette Anlagen werden dicht gemacht.

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Der schwedische Energiekonzern muss sparen. Die Wasserkraftanlagen schreiben seit Jahren rote Zahlen. Quelle: dpa

Düsseldorf Der schwedische Energiekonzern Vattenfall setzt im defizitären deutschen Wasserkraftgeschäft den Rotstift an. Bis zu 60 Prozent der 420 Vollzeitstellen würden womöglich gestrichen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die genaue Zahl werde in den kommenden Wochen bestimmt. „Wir müssen trotz kräftezehrender Versuche an allen Fronten der Energiewende zur Kenntnis nehmen, dass die Pumpspeicher die Stiefkinder der Energiewende sind“, sagte Vattenfall-Manager Peter Apel. Die Rahmenbedingungen am Strommarkt wie auch die regulatorischen Gegebenheiten hätten dazu geführt, dass die Anlagen seit vielen Jahren rote Zahlen schreiben.

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hatte zu Jahresbeginn bereits gefordert, die Situation für Pumpspeicherwerke zu verbessern. Sie und andere Speichertechnologien seien unverzichtbar für die Integration volatiler erneuerbarer Energien. Pumpspeicherwerke nutzen Wasserkraft, um in nachfrageschwachen Stunden wie auch in Zeiten hoher Erzeugung erneuerbarer Energiemengen Strom zu speichern.

Von den insgesamt sechs Pumpspeichern mit einer Gesamtkapazität von 2800 Megawatt will Vattenfall zwei Anlagen - in Sachsen und Schleswig-Holstein - stilllegen. Der Betrieb der übrigen vier Pumpspeicher in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt mit insgesamt 2500 MW solle optimiert werden.

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