Verbund Stromkonzern traut sich nach Gewinnplus mehr zu

Nach einem überraschend guten Ergebnis im ersten Quartal, hebt der Stromkonzern Verbund die eigene Jahresprognose an. Die Österreicher können neben dem Hauptgeschäft mit der Wasserkraft auch zunehmend auf Wind setzen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Der österreichische Stromkonzern will 2017 eine höhere Dividende zahlen. Quelle: Reuters

Wien Österreichs größter Stromkonzern Verbund steckt sich nach einem Gewinnzuwachs zum Jahresauftakt höhere Ziele. „Aufgrund der besser als erwarteten Ergebnisentwicklung im ersten Quartal wurde die Prognose für das Gesamtjahr angehoben“, sagte Konzernchef Wolfgang Anzengruber am Mittwoch. Zurückzuführen sei dies vor allem darauf, dass das Unternehmen immer besser mit dem sogenannten Engpassmanagement – dem Ausgleichen und der Stabilisierung der Stromnetze – verdient.

Für das laufende Geschäftsjahr erwarten die Österreicher, dass sie mit der Ausbalancierung der Stromnetze 145 Millionen Euro verdienen. Bisher waren sie von 110 Millionen Euro ausgegangen. Auslöser der höheren Nachfrage sei der Ausbau der Erneuerbaren Energie, speziell der Windkraft, in Deutschland. Dank dieses Geschäftsfelds konnte Verbund auch den niedrigen Strom-Großhandelspreisen sowie der schwächeren Wasserführung in ihren Wasserkraftwerke trotzen.

Das Ergebnis des Unternehmens hängt stark von den 127 Wasserkraftwerken des Konzerns ab, die an großen Flüssen wie der Donau in Österreich und Bayern liegen. Je mehr Wasser in den Flüssen fließt, desto besser ist die Auslastung der Wasserkraftwerke. Im ersten Quartal habe die Wasserführung der Flüsse acht Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt und dem Niveau des Vorjahresquartals gelegen. Der Verbund habe daher weniger Strom in seinen Wasserkraftwerken erzeugen können. Insgesamt sei die Eigenerzeugung aber leicht höher gewesen, weil aufgrund des kalten Winters mehr thermischer Strom sowie mehr Energie aus Windkraft produziert worden sei. Das mehrheitlich im Staatsbesitz stehende Unternehmen deckt mit seiner Eigenerzeugung mehr als 40 Prozent des Strombedarfs in Österreich.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg im ersten Quartal um 6,5 Prozent auf 227,5 Millionen Euro. Der Konzerngewinn kletterte um 13,4 Prozent auf 93,5 Millionen Euro. Positiv ausgewirkt hätten sich auch Kostensenkungen. Für das Gesamtjahr schraubte das Unternehmen die Ziele nach oben. Gegenüber dem Vorjahr sei aber weiterhin mit Einbußen zu rechnen. Das Ebitda werde nun bei rund 830 Millionen Euro erwartet, nachdem bisher rund 800 Millionen Euro erwartet wurden. Das Konzernergebnis sieht das Unternehmen 2017 nun bei rund 300 Millionen Euro nach bisher rund 280 Millionen Euro.

An der Wiener Börse hielten Verbund dennoch die rote Laterne. Die Aktien fielen in einem leicht schwächeren Gesamtmarkt um drei Prozent.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%