Verkauf von Westinghouse US-Regierung spricht in Japan wegen Toshibas Akw-Tochter vor

Die Toshiba-Tochter Westinghouse ist insolvent, weil sie sich beim Bau von US-Atomkraftwerken verkalkuliert hat. Jetzt werden Chinesen als Käufer gehandelt – das ruft die US-Regierung auf den Plan.

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Die Toshiba-Tochter ist insolvent. Ein möglicher Verkauf nach China besorgt die US-Regierung. Quelle: AP

Washington Die Trump-Regierung will nach der Pleite der amerikanischen Toshiba-Tochter Westinghouse verhindern, dass sensible Daten und Infrastruktur in chinesische Hände fällt. Ein Vertreter der US-Regierung von Präsident Donald Trump sagte am Donnerstag, es gebe diesbezüglich Beratungen mit Japan. Die Finanzprobleme bei Toshiba seien ein Risiko.

„Es gibt eine Chance, dass Dinge passieren können, die gefährlich sind.“ Die Atomtechnik der Akw-Firma Westinghouse könne zum Beispiel auch für militärische Zwecke genutzt werden. Die Gespräche mit Japan sollten das Risiko mindern.

Westinghouse hat zuletzt Insolvenz angemeldet, weil die Kosten beim Bau von vier Atomkraftwerken im Südosten der USA aus dem Ruder gelaufen sind. Das Unternehmen dürfte verkauft werden, weil der japanische Toshiba-Konzern selbst um Stabilität ringt. Chinesen gelten dabei als potenzielle Interessenten. Als Favorit wird aber der südkoreanische Energiekonzern Kepco gehandelt. Südkorea arbeitet in Sicherheitsfragen eng mit den USA zusammen.

Trump trifft gerade den chinesischen Staatschef Xi Jinping in Florida. Dabei dürfte es vor allem um Sicherheits- und Handelsfragen gehen.

Unterdessen kämpft Toshiba um eine neue Finanzspritze seiner Banken. Am Dienstag bat das Management um einen weiteren Kredit, wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Eine genaue Summe wurde demnach zwar nicht genannt. Es könnte aber auf ein Darlehen über umgerechnet etwa 2,5 Milliarden Euro (300 Milliarden Yen) hinauslaufen, sagte einer der Insider. Toshiba habe die Banken ersucht, bis zum 14. April grünes Licht zu geben. Als Sicherheiten für den neuen sowie für bereits bestehende Kredite bot die Konzernführung den Informationen zufolge einen Anteil an der zum Verkauf stehenden Chipsparte an.

Das Firmenkonglomerat, das mit seinen fast 190.000 Beschäftigten auch Laptops, Industrieanlagen, Aufzüge und Waschmaschinen herstellt, dürfte das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Verlust von mehr als acht Milliarden Euro abgeschlossen haben – vor allem wegen Westinghouse. Die Finanzprobleme haben für zunehmende Unruhe unter Toshibas Banken gesorgt. Um sich Entlastung zu verschaffen, will der Konzern sein lukratives Speicherchip-Geschäft zu Geld machen.

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