Volkswagen Falsche Verbrauchswerte waren Winterkorn schon 2013 bekannt

Ex-VW-Chef Winterkorn soll laut Medienberichten bereits 2013 von geschönten Verbrauchswerte gewusst haben. Unter realen Bedingungen würden Fahrzeuge bis zu 18 Prozent mehr verbrauchen. VW schweigt zu den Vorwürfen.

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Der damalige Volkswagen-Vorstandsvorsitzende soll bereits 2013 über geschönte Verbrauchswerte bei VW gewusst haben. Quelle: dpa

Frankfurt Der ehemalige Volkswagen -Chef Martin Winterkorn soll einem Zeitungsbericht zufolge schon 2013 von geschönten Verbrauchswerten gewusst haben. Im November 2013 habe die Qualitätssicherung Winterkorn erstmals auf die „grenzwertige Verbrauchssituation“ gegenüber den Kunden aufmerksam gemacht, berichtete „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf ihr vorliegende vertrauliche VW-Akten. Demnach hielten zahlreiche VW-Modelle nur unter „bestmöglichen Testbedingungen“ – etwa ohne Klimaanlage und mit optimaler Lastanpassung – die Kohlendioxid-Vorgaben ein. Bei einem „realen Testablauf“ steige der Ausstoß und damit auch der Sprit-Verbrauch um zehn bis 18 Prozent. Ein VW-Sprecher sagte, da man die der Zeitung vorliegenden Dokumente nicht kenne, könne man diese auch nicht kommentieren.

Volkswagen hatte Anfang November 2015 eingeräumt, dass bei der Typ-Zulassung einiger Fahrzeugmodelle zu niedrige CO2-Werte und damit auch falsche Verbrauchsangaben festgelegt worden seien. Die Unregelmäßigkeiten seien im Rahmen der Überprüfung aller Prozesse und Abläufe seit Bekanntwerden des Skandals um manipulierte Diesel-Abgaswerte im September 2015 aufgefallen. Zunächst hatte Volkswagen von 800.000 betroffenen Autos gesprochen, diese Zahl später aber auf 36.000 Fahrzeuge heruntergeschraubt. Im Mittel sei der CO2-Ausstoß nur wenige Gramm höher als angegeben. Der Spritverbrauch sei nach dem derzeit geltenden Messverfahren ein bis zwei Zehntel Liter höher pro 100 Kilometer.

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