Vorwürfe gegen Novartis Türkische Justiz ermittelt wegen Bestechung

Novartis soll sich in der Türkei durch Schmiergeldzahlungen Geschäftsvorteile in Höhe von etwa 85 Millionen Dollar verschafft haben. Nun ermittelt die Justiz gegen die türkische Tochter des Schweizer Pharmakonzerns.

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Die türkischen Behörden gehen Vorwürfen nach, denen zufolge sich Novartis durch Schmiergeldzahlungen Geschäftsvorteile verschafft haben soll. Quelle: Reuters

Istanbul Die Bestechungsvorwürfe gegen den Schweizer Pharmakonzern Novartis haben in der Türkei die Justiz auf den Plan gerufen. Der leitende Staatsanwalt in Ankara habe Ermittlungen gegen die türkische Tochter des Arzneimittelherstellers eingeleitet, wie eine Sprecherin der Behörde am Freitag sagte. Details nannte sie nicht. Ein Novartis-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.

Zuvor hatte das Gesundheitsministerium des Landes, das den Anschuldigungen ebenfalls nachgeht, in einer ersten Untersuchung keine Anhaltspunkte für ein problematisches Verhalten des Pharmakonzerns gefunden. Die Ermittlungsergebnisse will das Ministerium in der kommenden Woche veröffentlichen, wie Staatssekretär Eyüp Gümüs sagte.

Die Behörden des Landes gehen Vorwürfen nach, denen zufolge sich Novartis durch Schmiergeldzahlungen Geschäftsvorteile im Volumen von schätzungsweise 85 Millionen Dollar verschafft haben soll. Reuters hatte in dieser Woche über anonyme Anschuldigungen gegen Novartis in der Türkei berichtet.

Der Schweizer Konzern wies die Vorwürfe zurück: Sie seien unbegründet und basierten auf einer mehrere Jahre zurückliegenden Beschwerde. Der Konzern aus Basel hat vergangene Woche in den USA ein zivilrechtliches Verfahren wegen des Vorwurfs von Schmiergeldzahlungen in China mit einer Vergleichszahlung von mehr als 25 Millionen Dollar beigelegt.

An der Börse zählten die Novartis-Aktien mit einem Kursabschlag von gut 1,5 Prozent zu den größten Verlierer unter den europäischen Gesundheitswerten. Der Pharmariese, dem Konkurrenz durch Nachahmermedikamente und Probleme in der Augenheilsparte zu schaffen machen, hat diese Jahr bislang ein Fünftel an Wert verloren.

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