VW-Abgas-Skandal Aufwand für Nachrüstung „überschaubar“

Volkswagen hat technische Lösungen für 90 Prozent der manipulierten Autos gefunden. Der Aufwand sei überschaubar, so der VW-Chef. Mitte Dezember will er einen Zwischenbericht zur Aufarbeitung des Abgasskandals vorlegen.

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Der VW-Chef sprach am Montagabend in Wolfsburg vor rund 1000 Führungskräften über die Aufarbeitung des Abgasskandals. Quelle: ap

Hamburg/Wolfsburg Volkswagen kommt bei der Aufarbeitung seiner Abgasmanipulationen voran. Für mehr als 90 Prozent der betroffenen Diesel-Fahrzeuge in Europa seien technische Lösungen inzwischen bestätigt, sagte Konzernchef Matthias Müller am Montag seinem Redemanuskript zufolge vor rund 1000 Managern in Wolfsburg. Der Aufwand für die Nachrüstung sei technisch, handwerklich und finanziell überschaubar.

Auch bei den mittelgroßen 1,6 Liter-Dieselmotoren seien grundlegende Eingriffe am Motor – anders als zunächst angenommen – nicht notwendig. Neben einem Software-Update seien zwar auch Hardware-Maßnahmen erforderlich. Dabei gehe es aber um „relativ einfache Veränderungen“ am Luftgitter beziehungsweise an der Luftfilterkassette.

Volkswagen will bei der Aufarbeitung des Abgas-Skandals Mitte Dezember einen Zwischenbericht vorlegen. Die Untersuchungen liefen auf Hochtouren, betonte Müller. Die VW-Revision habe inzwischen zahlreiche Computer und Smartphones sowie mehrere Gigabyte an Daten sichergestellt. Zudem würden Gespräche geführt, Hinweise verfolgt und Gremienprotokolle gesichtet.

„Wir reden hier über sehr komplexe Vorgänge, die zum Teil lange Zeit zurück liegen“, sagte Müller. „Es wird also noch einige Monate dauern, bis abschließende Erkenntnisse vorliegen.“

Volkswagen hatte zugegeben, Abgaswerte mit Hilfe einer Software in der Motorsteuerung geschönt zu haben. Allein in Europa muss der Konzern acht Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten rufen. Weltweit sind bis zu elf Millionen Fahrzeuge betroffen.

Das Kraftfahrt-Bundesamt hatte für insgesamt 2,4 Millionen Wagen in Deutschland einen verbindlichen Rückruf angeordnet, der Anfang 2016 beginnen soll. Es geht um verschiedene Motoren- und Fahrzeugmodelle. Um die Fahrzeuge nachzurüsten, streben die Wolfsburger bis zum Jahresende weltweit Vereinbarungen mit den Behörden an.

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