VW-Dieselaffäre Staatsanwaltschaft weitet Ermittlungen aus - Winterkorn im Visier

In der VW-Abgasaffäre weitet die Staatsanwaltschaft Braunschweig die Ermittlungen aus. Davon ist auch Ex-Vorstandschef Winterkorn betroffen. Gegen ihn wird nun auch wegen des Anfangsverdachts des Betruges ermittelt.

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Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt wegen Betrugs gegen den früheren VW-Chef. Quelle: dpa

Düsseldorf Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat ihre Ermittlungen wegen der Abgasaffäre deutlich ausgeweitet. Gegen den früheren VW-Vorstandschef Martin Winterkorn werde nun auch wegen des Anfangsverdachts des Betruges ermittelt, teilte die Behörde am Freitag mit.

Am Donnerstag habe es weitere Durchsuchungen gegeben, die sich vor allem gegen die VW-Beteiligung IAV richteten, erfuhr das Handelsblatt aus informierten Kreisen. Der Autotechnikentwickler IAV war kurzfristig für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die Zahl der Beschuldigten wurde nochmal deutlich erhöht. Bislang ermittelten die Beamten wegen Betrug gegen 21 Personen, nach Handelsblatt-Informationen sind nun elf weitere dazugekommen. Die Ermittler filzten unter anderem die Häuser und Wohnungen der Betroffenen, um Informationen sicherzustellen.

Neu auf der Beschuldigten-Liste sind vor allem Software-Spezialisten, die bei der Manipulation der Abgaswerte eine Schlüsselrolle gespielt haben sollen. Ob auch Führungskräfte unter den weiteren Beschuldigten sind, ist nicht bekannt. Bislang ist Heinz-Jakob Neußer, der früher Leiter der Aggregateentwicklung, im Betrugsverfahren der prominenteste Beschuldigte. Er weist die Vorwürfe zurück.

Neben dem Betrugsverfahren gibt es weitere Ermittlungen wegen des Verdachts der Marktmanipulation gegen Winterkorn, VW-Markenvorstand Herbert Diess sowie den aktuellen Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch, ehemals zuständig für das Finanzressort. Diess' Verteidiger Tido Park betonte gegenüber dem Handelsblatt, dass sein Mandant von der Ausweitung der Ermittlungen nicht betroffen ist. Winterkorn und Pötsch waren für eine Stellungnahme kurzfristig nicht zu erreichen.

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