VW-Konkurrent Hyundai Südkoreaner stehen vor schwierigem Jahr

Das verlangsamte Wachstum in China und der härter werdende Wettbewerb stimmen Hyundai Motor und die kleinere Firmenschwester Kia Motors pessimistisch. Im vergangenen Jahr verfehlte der Konzern die Erwartungen.

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Ein Hyundai-Mitarbeiter bereitet Fahrzeuge auf den Export vor. Quelle: Reuters

Seoul/Duisburg Der VW-Konkurrent Hyundai Motor und die kleinere Firmenschwester Kia Motors kappen für 2016 ihr gemeinsames Absatzziel. Dennoch peilt die südkoreanische Gruppe erneut mehr als acht Millionen verkaufte Autos an, wie aus Börsenmitteilungen beider Unternehmen am Montag hervorgeht. Allerdings erwartet Vorstandschef Chung Mong Koo ein Plus von nur 1,5 Prozent auf 8,13 Millionen Autos. 2015 wurden die Erwartungen verfehlt. Die Chancen des großen Rivalen Volkswagen, die Folgen der Abgas-Affäre im neuen Jahr etwas einzudämmen, steigen laut einer Studie derweil.

Hyundai/Kia setzte als fünftgrößter Autokonzern der Welt 2015 knapp über acht Millionen Autos ab. Das Jahresziel hatte bei 8,2 Millionen gelegen. Erst ein Jahr zuvor hatten Hyundai und Kia zusammen erstmals die Marke von acht Millionen verkauften Fahrzeugen geknackt. Der VW-Konzern hatte 2014 10,14 Millionen Autos an die Kunden gebracht, die Wolfsburger liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Toyota. Die Autoindustrie durchlaufe derzeit Strukturveränderungen infolge des härteren Wettbewerbs, sagte Chung Mong Koo in einer Rede vor der Belegschaft.

Das verlangsamte Wirtschaftswachstum in China, die niedrigen Ölpreise und Marktunsicherheiten infolge des Zinsanstiegs in den USA hätten den Konzern zudem vor neue Probleme gestellt, wurde Chung von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. Ein Ziel sei es, sich stärker auf Forschung und Entwicklung zu konzentrieren. Im vergangenen November hatte Hyundai Motor eine neue Luxusmarke unter dem Label Genesis vorgestellt. Hyundai wird insbesondere von Volkswagen als Konkurrent auf den Weltmärkten angesehen.

Europas größter Autobauer verzichtet trotz des Abgas-Skandals einer Untersuchung zufolge auf weitreichende Kaufanreize für Neuwagen. „Die ganz großen Rabattaktionen auf die Krise sind ausgeblieben“, schreibt das CAR-Institut der Universität Duisburg-Essen in einer Studie. Vielmehr habe VW im Dezember 2015 eher weniger Nachlässe gewährt als im Vormonat – für die Autoexperten ist das ein gutes Zeichen. „Die Voraussetzungen für die Marke VW, im Jahr 2016 nach den Wirren des Diesel-Skandals im Neuwagenmarkt besseren Boden unter den Füßen zu erreichen, scheinen nicht schlecht“, betonten sie mit Blick auf Preisnachlässe und Kaufanreize.

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