VW und die Abgasaffäre VW fordert Gnadenfrist von 14 Tagen

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VW-Anwälte drängen auf einen Vergleich

Im schlimmsten Fall könnte Breyer tägliche Strafzahlungen fordern, um VW zu einer schnellen Einigung zu zwingen. Sollten die beiden Seiten nicht übereinkommen, dann könnte auch der Rückkauf aller Fahrzeuge drohen. Das würde jedoch teuer werden. Der Analysedienst Bloomberg Intelligence schätzt die Kosten dafür auf 9,4 Milliarden Dollar.

Auch in einer anderen Sache könnte es zu Verzögerungen kommen: Die Klägeranwälte verlangen Zugang zu der internen Untersuchung von Jones Day sowie zu weiteren Dokumenten aus Deutschland. Breyer hatte ebenfalls gefordert, dass die Kläger bis Donnerstag eine Lösung finden.

Die Abgas-Tests in Deutschland und Europa

Doch auch hier könnte es zu Verzögerungen kommen, hieß es in Verhandlungskreisen. Erst vergangenen Freitag hatten sich die beiden Seiten getroffen, um über dieses Thema zu diskutieren. In Deutschland gelten deutlich stärkere Datenschutzgesetze, die den Austausch der Dokumente verkompliziert.

Breyer drückte von Anfang an aufs Tempo. Er will nicht, dass sich dieser Fall über Jahre hinzieht. Der Richter führt den viel beachteten Fall mit harter Hand und lässt sich nicht gern von Anwälten mit Schaulaufen oder Trödelei auf der Nase herumtanzen.

Noch befindet sich das Verfahren im vorprozessualen Stadium, in dem es unter anderem darum geht, die Sichtung der Dokumente im sogenannten Discovery-Verfahren zu organisieren.

VWs Anwälte wollen es gar nicht erst zu einem Prozess kommen lassen und drängen auf einen Vergleich. Schließlich hat der Autobauer die Manipulationen bereits zugegeben. Doch wenn es nicht bald deutliche Fortschritte gibt, dann wird Breyer den Prozess rasch vorantreiben, das hat er bereits klargemacht.

„VW wird Entscheidungen treffen müssen, die ernsthafte Konsequenzen für das Unternehmen haben werden“, hatte Breyer auf der vergangen Sitzung im Februar klargestellt. Er will, dass die VW-Führung über die Entwicklungen in seinem Verfahren informiert wird, und hat angekündigt, seinen Sondergesandten für diesen Fall, den früheren FBI-Chef Robert Mueller, dafür nach Deutschland zu schicken.



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