VW und die Abgasaffäre VW fordert Gnadenfrist von 14 Tagen

Volkswagen und die US-Umweltbehörde EPA treffen sich am Donnerstag vor Gericht. Ob VW die betroffenen Autos gemäß den Umwelt-Vorgaben reparieren kann, bleibt wohl weiter offen. Es drohen tägliche Strafzahlungen.

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Der VW-Skandal ist noch nicht aufgeklärt, beschäftigt aber schon die Gerichte. Im Zentrum steht eine Frage: Wann wusste der Vorstand Bescheid? Die neuen Hinweise im Überblick.

Es könnte ein zäher Gerichtstermin für VW werden. Der Autobauer wird am Donnerstag wahrscheinlich keine Einigung mit der US-Umweltbehörde EPA präsentieren, wie das Handelsblatt aus Verhandlungskreisen erfuhr. Zwar hätten sich die beiden Seiten angenähert, für einen finalen Beschluss bräuchten sie jedoch noch etwas mehr Zeit, hieß es. Weder die EPA noch VW wollten sich dazu äußern.

Bezirksrichter Charles Breyer hatte VW beim vergangenen Gerichtstermin Ende Februar eine Frist gesetzt. Am Donnerstag will er eigentlich von VW hören, ob die vom Dieselskandal betroffenen Autos so repariert werden können, dass sie die Vorgaben der US-Umweltbehörde einhalten werden. „Sechs Monate müssten doch genug Zeit sein, um festzustellen, ob es eine technische Lösung bei Volkswagen gibt, die für die US-Regierung akzeptabel ist“, hatte Breyer Ende Februar gefordert.

Doch eine Antwort darauf zu finden, ist offenbar nicht so einfach. VW verhandelt mit der EPA und der kalifornischen Schwesterbehörde Carb über eine große Lösung im Dieselskandal, verlautete es aus Konzernkreisen. In den vergangenen Tagen war von einer Reihe von Optionen die Rede.

So könnte VW zwei Umweltfonds aufsetzen, einen auf Bundesebene und einen für den Staat Kalifornien, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg gemeldet. Die „Wirtschaftswoche“ berichtete vom Bau einer Elektroauto-Fabrik in den USA sowie vom Kauf von Verschmutzungsrechten für Stickoxide. Zudem könnte VW wohl einen Teil der knapp 600.000 betroffenen Autos in den USA zurückkaufen.

Unklar ist, wie Breyer auf eine mögliche Verzögerung reagieren wird. Er ist der Richter über eine umfassende Sammelklage von Autobesitzern gegen Volkswagen, die in San Francisco verhandelt wird. Beobachter gehen davon aus, dass er beiden Seiten nur dann mehr Zeit einräumen könnte, wenn er den Eindruck hat, dass eine Einigung kurz bevorsteht.

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