Wachstum in China 100 neue Händler sollen Mercedes-Absatz ankurbeln

In der Aufholjagd auf dem weltweit größten Automarkt in China kommt Mercedes voran. Neue Modelle und der massive Ausbau des Händlernetzes versprechen kräftiges Wachstum – auch das neue Elektroauto kommt.

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Der Autobauer Daimler hat auch im März auf dem größten Pkw-Markt China kräftig zugelegt, hinkt der Konkurrenz aber immer noch hinterher. Quelle: dpa

Peking Mercedes peilt in diesem Jahr in China ein stärkeres Wachstum als die elf Prozent des vergangenen Jahres an. In seiner Aufholjagd auf dem weltgrößten Automarkt sollen in diesem Jahr 100 Händler in 40 weiteren Städten hinzukommen, wie China-Vorstand Hubertus Troska am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Peking sagte. „Das stimmt mich zuversichtlich.“

Allein im ersten Quartal machte Mercedes im Reich der Mitte bereits einen Absatzsprung um 47 Prozent auf 64.100 verkaufte Autos. Troska bekräftigte, dass kommendes Jahr in China mehr als 300.000 Autos verkauft werden sollen.

Auch in der Elektromobilität wollen die Schwaben mit ihrem chinesischen Partner BYD (Build Your Dream) „ordentliche Stückzahlen“ produzieren. Auf der internationalen Automesse in Peking werden die Stuttgarter am Sonntag das gemeinsam entwickelte Elektroauto Denza in einer Weltpremiere vorstellen. „China hat das Potenzial, der größte Markt für Elektroautos zu werden“, sagte Troska. Der politische Wille und die Notwendigkeit seien „extrem ausgeprägt“.

„Wir sind überzeugt, dass hier eine wirkliche Chance im Markt ist“, sagte der China-Chef. Zusammen mit BYD haben die Stuttgarter rund 300 Millionen Euro in die Entwicklung des fünfsitzigen Denza gesteckt, der nach seinen Angaben eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern hat. „Das ist ein ernster Versuch, keine Show“, sagte Troska. Bei den Ladestationen kooperiert das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Schweizer Energie- und Technikkonzern ABB.

Auf der Messe in Peking wird auch eine für China entwickelte Langversion der C-Klasse vorgestellt, da chinesische Kunden auf den Rücksitzen viel Raum wünschen. Mit den neuen Modellen, zusätzlichen Händlern und der neuen Vertriebsstruktur zeigte sich Troska „sehr zuversichtlich, dass wir stärker als letztes Jahr wachsen werden“.

Im Vertriebsnetz in China werden im Schnitt jede Woche zwei neue Händler aufgemacht. „Das ist die größte Netzausweitung, die weltweit jemals gemacht wurde.“ Troska zeigte sich auch zufrieden über den Umbau der Vertriebsstrukturen in China, nachdem zwei früher konkurrierende Organisationen zusammengelegt worden waren. „Ich habe das Gefühl, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Mit dem Ziel von Mercedes, seine Rivalen Audi und BMW bis 2020 weltweit zu überholen und die Nummer Eins zu werden, müsse das China-Geschäft noch besser laufen. „Da können wir nicht so weit zurück liegen wie jetzt“, sagte Troska über das Rennen in China, wo Audi und BMW schon länger auf dem Markt sind und auch höhere Wachstumsraten erzielen. Aber Mercedes komme „Stück für Stück voran“.

Ein Dossier über den neuen Betriebsratschef bei Daimler, Michael Brecht, finden Sie zum Download im Kaufhaus der Weltwirtschaft.

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