Wechsel Porr und Zech verstärken sich mit Hochtief-Managern

Der personelle Aderlass bei dem Essener Bauriesen Hochtief nach der Übernahme durch den spanischen Konzern ACS kommt aufstrebenden großen Mittelständlern der Branche wie Porr und Zech zugute. Sie verstärken sich mit Hochtief-Managern, denen ganze Teams folgen.

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Ein Schild mit dem Unternehmenslogo des Baukonzerns Hochtief in Essen Quelle: dapd

Auch bei der Deutschen Bahn sind inzwischen ehemalige Hochtief-Bauingenieure und -Projektleiter beschäftigt. "Wir haben den ein oder anderen Manager von Hochtief übernommen", räumt Strabag-Vorstandschef Thomas Birtel vorsichtig gegenüber der WirtschaftsWoche ein. Zum Wiener Bauriesen gehören die Straßenbau-Tochter Strabag in Köln sowie Züblin in Stuttgart mit Hoch- und Ingenieurbau. Zahlen wollte Birtel nicht nennen.

Nach WirtschaftsWoche-Recherchen sind allein zum kleineren Wiener Strabag-Konkurrenten Porr (13.000 Mitarbeiter, 3,5 Milliarden Euro Bauleistung) rund 30 Hochtief-Führungskräfte und -Projektleiter gewechselt. Die Zahl dürfte im Lauf des Jahres noch auf 50 wachsen.

"Der Know-how-Zuwachs kam uns vor allem im Tunnel- und im U-Bahn-Bau zugute", sagte Porr-Vorstandschef Karl-Heinz Strauss der WirtschaftsWoche. Die Wiener bauen in Deutschland an zwei Großprojekten mit insgesamt einer halben Milliarde Euro Auftragsvolumen: dem Fildertunnel beim Stuttgarter Hauptbahnhof und dem Albaufstieg, Teil der neuen Bahnstrecke Stuttgart–Ulm.

Auf rund 25 Zugänge aus der Hochtief-Crew dürfte laut WirtschaftsWoche die ebenfalls aufstrebende Zech-Group in Bremen (6000 Mitarbeiter, Umsatz 2013: 1,2 Milliarden Euro) kommen. Zech profilierte sich zuletzt mit den Düsseldorfer Renommier-Projekten Kö-Bogen und Vodafone-Campus.

Die gestärkten Mittelständler hoffen auf gute Geschäfte auch dank der Netzwerke ihrer neuen Kräfte. "Bauen ist ein People-Business", sagte Porr-Chef Strauss dem Magazin. "Der eine oder andere Auftraggeber, der früher mit einem unserer Mitbewerber zusammengearbeitet und gute Erfahrungen gemacht hat, wird seine bewährten Geschäftspartner jetzt bei Porr finden."

Im Rahmen eines Abbauprogramms hat sich Hochtief bereits mit einem Großteil der angesprochenen 800 bis 1000 Mitarbeiter auf ein Ausscheiden geeinigt.

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