Werk in Bochum US-Gewerkschaft rät Opelanern zu neuer Taktik

2014 soll das Bochumer Opel-Werk geschlossen werden. Doch nach Ansicht der US-Gewerkschaft UAW können die Beschäftigten die Schließung noch abwenden. Dazu müssten sie allerdings ein Risiko eingehen.

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Ende März haben die Bochumer Opelaner das Sanierungskonzept von GM abgelehnt. Quelle: dpa

Berlin Die beschlossene frühzeitige Schließung des Bochumer Opel-Werks lässt sich nach Einschätzung der US-Autoarbeiter-Gewerkschaft UAW vielleicht noch abwenden. UAW-Chef und Opel-Aufsichtsratsmitglied Bob King rät den Beschäftigten, das bislang abgelehnte Sanierungskonzept des Mutterkonzerns General Motors (GM) nun doch zu akzeptieren.

Dazu müssten sie eine Neuabstimmung über die GM-Pläne beantragen. "Ich weiß nicht, ob das möglich ist", räumte King am Dienstag ein. Der Schritt würde aber zumindest die Tür für neue Gespräche öffnen, ergänzte er. Ein Unternehmenssprecher sagte dazu, die Belegschaft habe ein klares Votum abgegeben, das die Konzernführung akzeptiere.

Zuletzt hatte der Opel-Aufsichtsrat das Aus für das 50 Jahre alte Werk in Bochum Ende 2014 beschlossen, wo derzeit mehr als 3000 Opelaner arbeiten. Die Entscheidung war erwartet worden, nachdem die Beschäftigten Ende März dem Sanierungskonzept des Managements ihre Zustimmung verweigert hatten.

Im Gegenzug für Zugeständnisse der Beschäftigten hatte der Autohersteller angeboten, den Pkw-Bau erst Ende 2016 zu schließen und 1200 Arbeitsplätze im Lager und einer Komponentenfertigung zu erhalten. Einem Medienbericht zufolge will der Betriebsratschef des Werkes notfalls mit einer Klage die Schließung verhindern.

King argumentiert, wenn das Werk länger offen bliebe, könnten die Beschäftigten womöglich später ihre Jobs wiederbekommen, wenn die schwache europäische Wirtschaft wieder anziehe. Er verwies darauf, dass seine Gewerkschaft UAW bereits einmal Erfolg gehabt habe mit einem solchen Vorgehen. Dabei sei es um ein GM-Werk im US-Bundesstaat Tennesse gegangen.

Die Opelaner in Bochum hätten dieselbe Chance, dies sei ihnen aber vielleicht gar nicht richtig bewusst, sagte King.

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