ZF Friedrichshafen Knorr-Bremse stockt Offerte für Haldex nochmal auf

Knorr-Bremse bietet rund 580 Millionen Euro im Übernahmekampf um den Bremsenhersteller Haldex und fährt Autozulieferer ZF Friedrichshafen in die Parade. Knorr will mit Haldex Systemanbieter werden.

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Knorr-Bremse ist Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Quelle: dpa

Im Übernahmekampf um den schwedischen Bremsenhersteller Haldex fährt Knorr-Bremse dem Autozulieferer ZF Friedrichshafen erneut in die Parade. Das bayerische Familienunternehmen stockte seine Offerte um 15 schwedische Kronen auf 125 Kronen je Haldex-Aktie in bar auf und überbot das Kaufangebot des Branchenriesen vom Bodensee, wie Knorr-Bremse am Freitag mitteilte. Insgesamt bietet Knorr-Bremse umgerechnet fast 580 Millionen Euro nach zuvor 508 Millionen Euro. "Wir sind fest entschlossen, die Verbindung von Haldex und Knorr-Bremse umzusetzen", erklärte der Vorstandschef von Knorr-Bremse, Klaus Deller. Haldex und Knorr könnten als Systemanbieter eine Schlüsselrolle in der Branche spielen.

Das Angebot von ZF lag zuletzt gleichauf mit Knorr-Bremse bei gut einer halben Milliarde Euro. Der drittgrößte Autozulieferer weltweit kann außerdem auf die Unterstützung des Haldex-Managements zählen und hat bereits einen Anteil von gut 21 Prozent sicher. Der Stiftungskonzern werde die Lage nach dem neuerlichen Knorr-Angebot sorgfältig analysieren und die entsprechenden Schlüsse daraus ziehen, sagte ein Sprecher von ZF. "Wir haben die technischen und kommerziellen Perspektiven der Übernahme von Haldex durch ZF aufgezeigt und sind deshalb der beste Partner für das Unternehmen", ergänzte er. ZF hat zudem schon alle kartellrechtlichen Genehmigungen in der Tasche, während es bei einem Zusammengehen von Knorr und Haldex wegen Überschneidungen zu einer längeren Prüfung durch die Wettbewerbsaufsicht und zu Auflagen kommen könnte.

Knorr-Bremse kaufte in den vergangenen Tagen ebenfalls Haldex-Aktien auf und hält nach eigenen Angaben aktuell 11,35 Prozent an dem Spezialisten für Bremsen und Luftfederungen für Lkw. Die Münchner hatten die Offerte von ZF bereits einmal übertrumpft. Jetzt senkten sie so wie zuvor ZF die Mindestannahmeschwelle auf mehr als 50 Prozent von mehr als 90 Prozent.

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