Apple MacBook Pro soll Flaute beenden

Nach dem neuen iPhone schließt Apple eine weitere Lücke in seiner Produktpalette mit einer frischen Version des Notebooks MacBook Pro. Der Clou dabei ist ein Multifunktions-Touchscreen am oberen Ende der Tastatur.

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Apple-Chef Tim Cook. Quelle: AP

Apple will mit einem hochgerüsteten Notebook-Modell seine Talfahrt im zähen Computer-Markt stoppen. Dabei will der iPhone-Konzern vor allem mit einer Innovation punkten: Im neuen MacBook Pro wird die Reihe der Funktionstasten durch eine schmale Touchscreen-Leiste ersetzt. Dort werden verschiedene Buttons und Bedienelemente passend zur aktuellen Anwendung eingeblendet, erläuterte Marketing-Chef Phil Schiller am Donnerstag in Cupertino. Außerdem wird in die „Touch Bar“ ein Fingerabdruck-Sensor integriert, damit der iPhone-Bezahldienst Apple Pay auch bei Einkäufen im Web direkt auf dem Computer genutzt werden kann.

Die „Touch Bar“ kann damit viel mehr Funktionen abdecken als fest gekennzeichnete Knöpfe. In einem Text-Programm zum Beispiel werden dort Wort-Vorschläge zum Auswählen eingeblendet sowie Bedienelemente etwa zur Auswahl von Schriften oder Farben. Bei Foto-Anwendungen zeigt die Leiste Mini-Abbildungen der Motive, durch die man mit dem Finger scrollen kann, oder winzige Voransichten von Filtern zur Bildbearbeitung. Gerade bei komplexen professionellen Anwendungen wie Photoshop können relevante Funktionen aus den Tiefen der Programm-Menüs schneller erreichbar gemacht werden.

Außerdem wurde die Modellreihe dünner und leichter, die Fläche des Touchpads wurde deutlich vergrößert. Während im Gegensatz zum neuen iPhone der klassischen Klinkenstecker-Anschluss für Ohrhörer erhalten blieb, setzt das neue MacBook Pro sonst komplett auf vier „Thunderbolt“-Anschlüsse auf Basis des relativ neues Formats USB-C, mit denen das Notebook mit Storm versorgt wird, aber auch Monitore, externe Festplatten und andere Zubehörteile angeschlossen werden können. Für den Anschluss eines iPhones benötigt man ein neuartiges Ladekabel. Das neue MacBook Pro mit der „Touch Bar“ kostet in Deutschland mit 13-Zoll-Bildschirm 1999 Euro und 2699 Euro mit 15-Zoll-Display.

Das hat Apple gezeigt
Da ist es also, das neue iPhone. Jetzt mit der Nummer 7 künftiges Statussymbol und Wegbegleiter für viele Fans, Cashcow für Apple. Mit der regelmäßigen Neuauflage seines Smartphones erwirtschaftet der Konzern gigantische Gewinne, zuletzt zeichnete sich aber eine Ermüdung ab. Groß pries der Konzern die Vorzüge und Neuerungen des iPhone 7 an. Tatsächlich sind einige nette Gimmicks dabei. Dass es für eine Neuauflage des einstigen Hypes reicht, ist unwahrscheinlich. Quelle: AP
Was sofort ins Auge fällt: Es gibt das iPhone in neuen Schwarz-Varianten: einmal glänzend ("Jet Black"), einmal matt ("Black"). Auch an der Bedienung ändert sich was: Der Home-Button ist nun nicht mehr real, er gibt ein Vibrations-Feedback. Das hat Apple schon bei der Smartwatch so gelöst. Ein Preisknaller ist das Smartphone weiterhin nicht: ab 649 US-Dollar geht es beim iPhone 7 los. Lieferbeginn ist übrigens am 16. September. Quelle: REUTERS
Die Kamera(s) des iPhone hat Apple deutlich verbessert. Neben den erwartbaren technischen Upgrades vor allem beim größeren iPhone 7 Plus (besserer Bildstabilisator, bessere Blende, mehr Megapixel) hat der Konzern seinem Vorzeige-Smartphone ein paar nette Tricks spendiert: Durch den Einsatz von einer Tele- und einer Weitwinkellinse können etwa besondere Porträts aufgenommen werden, mit einem scharfen Vorder- und einem verschwommenen Hintergrund. Diese Blur-Funktion gibt es aber nur für Nutzer des iPhone 7 Plus und auch das erst per Software-Update im Laufe des Jahres. Quelle: REUTERS
Auch auf die Ohren sollen die Apple-Jünger künftig besser bekommen: Nun gibt es Stereo-Lautsprecher. Zudem ersetzt der Lightning-Anschluss künftig die Kopfhörerbuchse. Der erwartbare Ärger, den diese Information im Vorfeld unter Kopfhörerbesitzern auslöste, war für Apple offenbar Grund genug, einen Adapter zur Verfügung zu stellen. Auch vorhandene Kopfhörer mit 3,5-mm-Klinkenanschluss können also ans iPhone angestöpselt werden. Quelle: REUTERS
Wer beim Musikhören keine Lust mehr auf Kabel hat, trägt künftig die drahtlosen AirPods im Ohr. Die Kosten: stattliche 159 Dollar. In den drahtlosen Kopfhörern steckt ein neuer, von Apple entwickelter Chip. Auch der zu Apple gehörende Kopfhörer-Spezialist Beats bringt drei neue Modelle mit dem so genannten W1-Chip. Dieser soll unter anderem eine bessere Tonqualität bringen. Quelle: REUTERS
Daneben gibt es weitere Verbesserungen. Wasser- und staubdicht nach dem IP67-Standard ist das Telefon jetzt. Der Prozessor ist schneller, das Display heller. Und um die Marketingfloskel des Abends wenigstens einmal zu nennen: Es ist das beste iPhone. EVER. Quelle: dpa
Auch das Upgrade der konzerneigenen Smartwatch Apple Watch konnte sich sehen lassen. Quelle: REUTERS

Weitere Mac-Modelle wurden am Donnerstag entgegen einigen Erwartungen nicht aktualisiert, obwohl insbesondere beim Mac Pro ein neues Modell überfällig ist. Auch einen neuen Monitor für Notebooks direkt von Apple gibt es weiterhin nicht - Schiller pries stattdessen ein neues Display von südkoreanischen Anbieter LG an. Experten gehen nun davon aus, dass Apple künftig keine eigenen Monitore mehr auf den Markt bringen wird.

Die Verkäufe von Notebooks und Desktops gehen schon seit mehr als zwei Jahren branchenweit zurück. Apple schlug sich mit seinen Macs längere Zeit besser als der Markt. Zuletzt sank der Absatz jedoch vor der erwarteten Auffrischung der Modell-Palette um rund 13 Prozent auf etwa fünf Millionen Geräte.

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