Tim Cooks Strategie der sanften Produktpflege sorgt für stabile Umsätze. Das konnte der Apple-Chef am Montagabend deutscher Zeit demonstrieren, als er mit Finanzchef Peter Oppenheimer am Firmensitz im Silicon Valley die jüngsten Quartalsergebnisse präsentierte. Allerdings kann Cooks konservativer Stil den Gewinn nicht beleben.
Apple hat von Juli bis Ende September rund 37,5 Milliarden Dollar umgesetzt. Das waren etwa vier Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorjahresquartal und etwas über den Erwartungen der Wall Street. In Japan legten die Umsätze um sagenhafte 41 Prozent zu. Im Vorjahr hatte Apple noch 8,2 Milliarden Dollar verdient. Diesmal schrumpfte der Gewinn auf 7,5 Milliarden Dollar.
Von solchen Gewinnen können die meisten Unternehmenschefs nur träumen. Doch bei Apple liegt die Messlatte höher. Seit Jahresanfang hat der Konzern keine Zuwächse mehr beim Profit erzielen können. Das liegt an geringeren Gewinnspannen in einem härter umkämpften Markt. Aber auch am stagnierenden Absatz von Apples Desktops und Notebooks, deren Verkaufspreise in den letzten Jahren stärker als früher gesenkt wurden. Das hat die Margen vermindert, aber den Absatz nicht belebt. Allerdings schlägt sich Apple mit der Stagnation noch wacker. Das Marktforschungsunternehmen Gartner erwartet, dass der PC-Absatz in diesem Jahr um acht Prozent sinken wird. Grund ist die Konkurrenz durch Smartphone und Tablets.
Allerdings schwächelt auch das Geschäft mit iPads. Von Apples Tablet wurden 14 Millionen Stück verkauft, rund 100.000 Exemplare weniger als im Vorjahresquartal. Apples Anteil am weltweiten Geschäft mit Tablets hat sich laut dem Marktforschungsunternehmen IDC von 60 Prozent im Frühjahr 2012 auf derzeit etwa 32 Prozent fast halbiert. Die verhaltene Nachfrage nach dem iPad liegt jedoch auch daran, dass die Nachfolgegeneration für den Herbst erwartet wurde. In der vergangenen Woche stellte Apple mit dem iPad Air und dem iPad Mini Retina neue Modelle vor.
Keine Schwächen gibt es beim iPhone. Es bleibt mit 19,5 Milliarden Dollar Umsatz mit Abstand wichtigster Umsatzträger des kalifornischen Konzerns. Von seinen Smartphones setzte Apple 33,8 Millionen Stück um, rund 26 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die Verkäufe des aktuellen Flaggschiffs iPhone 5S sowie seiner Plastik-Schwestern 5c werden sich jedoch erst im nächsten Quartal richtig zeigen, da sie erst Ende September auf den Markt kamen. Am Startwochenende wurden von ihnen neun Millionen Stück umgesetzt.