Apple übernimmt Beats Jimmy Iovine: Der Drei-Milliarden-Dollar-Mann

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Logarithmen ersetzen

Die Geschichte von Apple
24.02.1955Steve Jobs wird in San Francisco geboren und von seiner Mutter Joanne Simpson zur Adoption freigegeben. Paul und Clara Jobs adoptieren das Baby. Quelle: dpa
1972Steve Jobs entdeckt am liberalen Reed College in Portland seine Liebe zu Design. Quelle: reuters
1974Der 19jährige Jobs heuert bei der Computerfirma Atari an, um Geld für eine Reise nach Indien zu verdienen. Auf seiner späteren Reise wird er zum Buddhisten und Veganer. Quelle: dpa
Steve Jobs (rechts) und Steve Wozniak Quelle: dpa
Apple II Quelle: AP
Jobs Quelle: AP
1982 - 19841982 holt Jobs den deutschen Designer Hartmut Esslinger und sein Team nach Kalifornien, um das Aussehen der Apple Computer neu zu definieren. Der Apple Macintosh von 1984 ist seitdem ein Stück Designgeschichte. Quelle: dpa

Die Entwicklung erklärte er bei der gestern zu Ende gegangenen Code Conference in Los Angeles so: „Menschen werden für Service zahlen, sie werden für ein Erlebnis bezahlen. Aber sie werden nicht für den reinen Zugang zahlen.“ Daher dürfe Streaming nicht auf persönliche Logarithmen und automatische Empfehlungen basieren, so Iovine.

Die guten alten Alben eines Musikers mit ihrem künstlerischen Anspruch, ihrer Botschaft und einem Gesamtkonzept waren nicht grundlos Jahrzehnte lang erfolgreich.

„Du musst fühlen, wie der eine Song in einen anderen übergeht“, sagte Iovine. Das plant er mit individuellen Playlisten, die von Künstlern selbst und von Kuratoren zusammengestellt werden sollen.

Apple will einerseits von Iovines Nase für Trends profitieren und andererseits von seinem Draht in die Musikszene. „Die meisten Technikfirmen sind kulturell unbeholfen“, sagt Iovine. „Die Plattenindustrie ist technisch unbeholfen.“ Beide Welten sollen mit Apple und Beats nun verschmelzen.

Seit den Anfängen von iTunes arbeiten die beiden Firmen bereits zusammen. In dieser Zeit zeigte Iovine Apple immer wieder seinen Weitblick.

Während Apple zu seinen iPods und iPhones gratis kleine Ohrstöpsel herausgab, stieg Beats 2008 in das Geschäft mit großen, klobigen Kopfhörern mit tiefem Bass ein. Die Produkte kosten mehrere Hundert Euro, heute machen sie 60 Prozent des Marktes für High-End-Kopfhörer aus.

Jimmy Iovine selbst äußert sich zur Verkaufsentscheidung von Beats an Apple ziemlich lapidar:  „Warum man zehn Jahre nach dem Kennenlernen heiratet? Es passiert einfach!“

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