Axel Springer Grundsteinlegung für neue Digitalzentrale in Berlin

Axel Springer legt den Grundstein für seine neue Digitalzentrale in Berlin. Die Printauflagen der Branche fallen – das Digitalgeschäft soll die Zukunft sein. Der Star-Architekt Rem Koolhaas baut für die virtuelle Welt.

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Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD, l-r), Verlegerin Friede Springer, der Vorstandsvorsitzende von Axel Springer, Mathias Döpfner und der Architekt Rem Koolhaas (r.) nehmen in Berlin an der Grundsteinlegung für die neue digitale Zentrale teil. Quelle: dpa

Berlin Mit einem Neubau des niederländischen Architekten Rem Koolhaas erweitert der Medienkonzern Axel Springer („Bild“, „Die Welt“) seinen Hauptsitz in Berlin. Für das Bürohaus gegenüber der Springer-Zentrale ist am Dienstag der Grundstein gelegt worden. Das Projekt sei eine große Investition in den Medienstandort Berlin, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD).

Mehrheitsaktionärin Friede Springer übernahm den traditionellen Hammerschlag – mit den Worten „Einigkeit und Recht und Freiheit“. In einer Edelstahlkapsel wurden unter anderem die aktuellen Ausgaben von „Welt“ und „Bild“, ein Smartphone sowie ein digitaler Datenträger eingemauert. Auch ein Anker lag dabei als Zeichen der Verbundenheit Springers mit Hamburg, wo lange der Hauptsitz des Verlags war.

Das neue Gebäude an der Ostseite der einstigen Berliner Mauer und gegenüber den beiden Verlagstürme sei ein Zeichen, dass Springer auch baulich die Grenzen der Stadt überwinde, sagte Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner.

Unternehmensgründer Axel Springer hatte von 1959 bis 1966 an der Westseite der damaligen Sektorengrenze die Berliner Niederlassung des Konzerns sowie die Druckerei errichtet. Auch nach dem Mauerbau 1961 ließ er sich nicht davon abhalten, sein Projekt zu vollenden. Im einstigen Berliner Zeitungsviertel entsteht damit ein weiterer Neubau. „die tageszeitung“ (taz) errichtet in der Nähe gerade ein neues Redaktions- und Verlagshaus.

In dem neuen Springer-Haus an der Zimmerstraße sollen bis 2019 unter anderem die Digitalangebote des Konzerns entstehen, auch die „WeltN24“-Redaktion soll nach den bisherigen Plänen dort unterkommen. Koolhaas hat dafür einen Kubus mit vielen Glasflächen entworfen, in dem auf 13 Geschossen bis zu 3500 Menschen arbeiten sollen. Das Innere wird von miteinander verbundenen Terrassen und einem 30 Meter hohen Atrium geprägt.

In dieser attraktiven Architektur sollen Mitarbeiter zur Kreativität „verführt“ werden, wie Döpfner sagte. Im Zuge der Digitalisierung verschiebe sich Arbeit immer mehr in virtuelle Welten, sagte Koolhaas. Er habe mit seinem Entwurf diesem Wandel einen Ausdruck verleihen wollen. Von Koolhaas' Büro „OMA“ stammt in Berlin auch die Botschaft der Niederlande.

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