Axel Springer Medienhaus bläst Wechsel der Rechtsform ab

Mit der Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien wollte Springer sicherstellen, dass die Familie Springer die Kontrolle über das Medienhaus behält. Nun ändert der Konzern seiner Rechtsform aber doch nicht.

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Konzernchef Döpfner, dessen Vertrag am Freitag verlängert wurde, hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Unternehmen zum weltweit führenden Digitalverlag umzubauen. Quelle: dpa

Frankfurt Das Medienhaus Axel Springer bläst den geplanten Wechsel seiner Rechtsform ab, mit dem sich der Konzern stärker für externe Investoren öffnen wollte. Man habe sich gegen die Umwandlung der Axel Springer SE in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) entschieden, teilte der Herausgeber von „Bild“ und „Welt“ am Freitag mit. Mit einer KGaA wollte Springer eigentlich sicherstellen, dass die Familie Springer die Kontrolle behält, auch wenn sie sich von ihrer Aktienmehrheit trennt. „Wir sichern dauerhaft die Familienmehrheit und öffnen das Unternehmen dennoch für externes Kapital, das wir über die Börse aufnehmen können“, warb Konzernchef Mathias Döpfner im Dezember 2014 für den Schritt.

Nun erklärte der Vorstand, nach eingehender Prüfung der Vor- und Nachteile sei man zu dem Schluss gekommen, dass die bestehende Rechtsform für die langfristige Entwicklung des Unternehmens und dessen Attraktivität am Kapitalmarkt die bessere Alternative sei. Man habe sich wegen der Reaktion des Kapitalmarkts und der komplizierten Struktur einer KGaA gegen den Schritt entschieden, sagte eine Person aus dem Umfeld des Unternehmens. Bei der steuerlichen und rechtlichen Prüfung habe es hingegen keine Bedenken gegeben.

Konzernchef Döpfner, dessen Vertrag am Freitag verlängert wurde, hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Unternehmen zum weltweit führenden Digitalverlag umzubauen. Derzeit steht vor allem Wachstum im englischsprachigen Markt auf der Agenda. Bei Bedarf werde der Konzern dafür andere geeignete Optionen der Kapitalbeschaffung nutzen, hieß es in der Mitteilung. Dies umfasse Fremdkapital, eine Kapitalerhöhung sei nicht geplant, sagte die informierte Person.

Größter Aktionär mit 47,3 Prozent ist derzeit die Axel Springer Gesellschaft für Publizistik, die von Friede Springer und zwei Enkeln des Verlagsgründers Axel Springer kontrolliert wird. Die Springer-Witwe hält zudem weitere 5,1 Prozent direkt, Döpfner 2,8 Prozent.

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