Berufung eingelegt Apple weht sich gegen Milliarden-Steuernachzahlung

Die EU-Kommission fordert von Apple eine milliardenhohe Steuernachzahlung. Dagegen wehrt sich der US-Konzern nun und legt Berufung ein. Scharfe Worte findet Finanzchef Maestri für Wettbewerbskommissarin Vestager.

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„Was die Kommission hier macht, ist eine Schande für europäische Bürger, sie sollte sich schämen“, sagte Apple-Finanzchef Luca Maestri gegenüber „Die Welt“. Quelle: AP

Berlin Apple hat wie angekündigt Berufung gegen die Forderung der Europäischen Kommission eingelegt, mehr als 13 Milliarden Euro Steuern an Irland nachzuzahlen. Das berichtete die Tageszeitung „Die Welt“ am Montag unter Berufung auf das Unternehmen.

Apple-Finanzchef Luca Maestri warf EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager vor, eine politische Agenda zu verfolgen. „Was die Kommission hier macht, ist eine Schande für europäische Bürger, sie sollte sich schämen“, sagte Maestri dem Blatt. Schon nach der Entscheidung im Spätsommer hatte Apple-Chef die Forderung als „politischen Mist“ kritisiert.

Die Kommission hatte nach jahrelanger Prüfung entschieden, dass die Steuer-Vereinbarungen von Apple in Irland eine illegale staatliche Beihilfe darstellen. Deswegen sollen rund 13 Milliarden Euro plus Zinsen nachgezahlt werden. Sowohl Apple als auch Irland hatten Widerstand dagegen angekündigt, jetzt zieht der Konzern den Angaben zufolge vor das Gericht der Europäischen Union.

Apple argumentiert, das Geld müsse in den USA versteuert werden und sei nur zwischenzeitlich in Irland geparkt. US-Unternehmen müssen auf Auslandsgewinne bei der Einfuhr ins Heimatland 35 Prozent Steuern zahlen - können das Geld aber auch im Ausland lassen.

Apple und andere Konzerne pochen auf eine Steuerreform, die die Belastung absenkt. „Wir bringen unsere Gewinne zurück in die USA, wenn die Steuerquote vernünftiger ist“, sagte Maestri der „Welt“.

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