Der Branchenverband für Informationstechnologie, Telekommunikation und Medien (Bitkom) hat gegenüber der „WirtschaftsWoche“ Details zu seiner Jahresprognose für 2016 preisgegeben. Insgesamt soll die ITK-Branche in diesem Jahr mit einem Plus von 1,5 Prozent auf einen Gesamtumsatz von 158,4 Milliarden Euro erneut ordentlich wachsen. Im Vorjahr betrug der Zuwachs 1,9 Prozent.
Getragen vom Umsatzwachstum ist die ITK-Industrie auch 2016 eine Jobmaschine: So sollen die ITK-Unternehmen in Deutschland bis Ende dieses Jahres erstmals mehr als eine Million Beschäftigte haben. Allein 2015 sind fast 25.000 neue Jobs entstanden; für 2016 geht der Bitkom von einem ähnlichen Anwachsen der Beschäftigung aus.
Innerhalb von fünf Jahren hat die ITK-Branche damit unterm Strich rund 135.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. „Die Branche festigt damit ihre Position als zweitgrößter industrieller Arbeitgeber und liegt nur noch knapp hinter dem Maschinenbau“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder zur „WirtschaftsWoche“.
Bei den Unterbranchen bleibt die Informationstechnik (IT) der wichtigste Wachstumsmotor des deutschen ITK-Markts. „Hier ist das Gros der Unternehmen tätig, vor allem auch das Gros des Mittelstands und der Start-ups“, sagt Rohleder. So soll 2016 der Umsatz mit Software, IT-Dienstleistungen und IT-Hardware um satte 3,1 Prozent auf 82,9 Milliarden Euro zulegen.
Am stärksten wachsen die Geschäfte mit Software und IT-Dienstleistungen, wobei unter anderem die Nachfrage nach Big Data und Cloud Computing überdurchschnittlich stark zulegt. Die Anbieter profitieren aber auch davon, dass sich jetzt Unternehmen aller Branchen digitalisieren.
Das Stichwort dabei lautet digitale Transformation: Dabei geht es nicht mehr nur um eine Optimierung der Prozesse, jetzt geht es um das Kerngeschäft. Und natürlich gehören dazu auch die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz.
Herausforderungen bei Telekommunikation und Unterhaltungselektronik
Der Telekommunikations-Markt (TK) kann sich nach einem leichten Plus 2015 in diesem Jahr weitgehend stabil halten. So prognostiziert der Bitkom, dass die Umsätze mit TK-Infrastruktur, Endgeräten wie Telefonen und Smartphones sowie Diensten wie Sprachtelefonie und Datenübertragung 2016 nur minimal um 0,1 Prozent auf 65,7 Milliarden Euro schrumpfen.
Allerdings stehen die Telekommunikationsunternehmen weiterhin von zwei Seiten unter Druck: Zum einen sind die Umsätze mit Sprachdiensten sowohl im Festnetz wie im Mobilfunk weiterhin stark rückläufig. Zum anderen flacht die Wachstumskurve bei Smartphones nach dem rasanten Anstieg in den Vorjahren und angesichts eines stärkeren Preiswettbewerbs sichtbar ab.
Die Länder mit dem schnellsten Internetzugang der Welt
Die Studie untersucht die durchschnittliche Geschwindigkeit der Internet-Datenübertragungsraten in verschiedenen Ländern im 3. Quartal 2014.
Gemessen wird die Datenübertragungsrate in Dateneinheiten (Mbit - Megabit) pro Zeiteinheit (s - Sekunde).
Quelle: Akamai/Statista.com
Auf Platz 10 liegt Singapur mit einer durchschnittlichen Datenübertragungsrate von 12,2 Mbit/s.
Von Asien nach Europa: Die Tschechen surfen mit 12,3 Mbit/s im Netz.
Eine Übertragungsgeschwindigkeit von 13,4 Mbit/s im Schnitt können die Letten nutzen.
In Irland ist der durchschnittliche Internetzugang 13,9 Mbit/s schnell.
Platz 6 belegen die Niederlande mit 14 Mbit/s.
Die Schweden können sich über 14,1 Mbit/s freuen.
In der Schweiz surft man mit 14,5 Mbit/s.
Zurück in den asiatischen Raum: Japaner bewegen sich im Netz mit durchschnittlich 15 Mbit/s.
In Hongkong ist der Internetanschluss 16,3 Mbit/s schnell.
Spitzenreiter im Ranking sind die Südkoreaner: Mit 25,3 Mbit/s ist die Datenübertragungsrate in Südkorea der unangefochtene Platz 1 im Ranking der Länder mit dem schnellsten Internetanschluss. Damit sind die Südkoreaner mehr als zweieinhalb mal so schnell im Netz unterwegs wie...
...die Deutschen. Hierzulande beträgt die durchschnittliche Geschwindigkeit eines Internet-Anschlusses gerade einmal 8,7 Mbit/s. Macht Platz 31.
„Trotz dieser schwierigen Situation heben die Netzbetreiber ihre Investitionen in die Netze erneut deutlich an“, sagt Bitkom-Chef Rohleder. Grund dafür ist vor allem der Hunger der Nutzer nach immer mehr Bandbreite, weshalb viele Betreiber ihre Festnetz- und Mobilfunknetze weiter aufrüsten und schneller machen.
Das lange Zeit krisengeplagte Geschäft mit der Unterhaltungselektronik hat sich in den vergangenen Jahren langsam stabilisiert, dieser Trend setzt sich auch in diesem Jahr fort. So soll der Umsatz mit Fernsehern, Musikanlagen, Spielekonsolen oder Digitalkameras 2016 sogar leicht um 0,2 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro steigen.
Damit ist die Talfahrt der Unterbranche, die 2013 mit einem Einbruch der Umsätze fast 15 Prozent begonnen hat, einstweilen gestoppt.
Die Anbieter stehen aber weiterhin vor der großen Herausforderung, dass multifunktionale Smartphones und Tablet-Computer Geräte der Unterhaltungsindustrie ersetzen. „Denken Sie etwa an MP3-Player oder einfache Digicams – unsere Smartphones übernehmen diese Funktionen heute ebenso gut oder sogar besser“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Rohleder.