BlackBerry-Hersteller Kanadischer Investor kauft sich bei RIM ein

Er gilt als der „Warren Buffett des Nordens": Prem Wetsa hat seinen Anteil am BlackBerry-Hersteller Reasearch in Motion deutlich erhöht. Damit gibt er dem kanadischen Unternehmen in dessen größter Krise Rückendeckung.

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Vor dem Firmensitz von RIM ist die kanadische Flagge gehisst. Quelle: dapd

Toronto Kanadas Großinvestor Prem Watsa hat seine Beteiligung an dem BlackBerry-Hersteller Research in Motion nahezu verdoppelt und gibt damit dem Handyanbieter in schwierigen Zeiten etwas Rückendeckung. Wie aus am Montag veröffentlichten Börsenunterlagen hervorgeht, erhöhte Watsa seinen Anteil auf fast zehn Prozent. Erst im Januar war der "Warren Buffett des Nordens" bei RIM eingestiegen, nun ist der Chef des Versicherungskonzerns Fairfax Financial der größte bekannte Anteilseigner mit einer Beteiligung im Wert von rund 350 Millionen Dollar.

Analysten gehen davon aus, dass Watsa keine Übernahme von RIM anpeilt, sondern mit dem Ausbau seiner Beteiligung die Kosten seines Einstiegs drücken will. Watsas normaler Investitionshorizont liege zwischen drei und fünf Jahren, sagte Analyst Sameet Kanade von Northern Securities. Spekulationen über einen Aufkauf des kanadischen Handypioniers gibt es seit längerem. Der Börsenkurs des Unternehmens ist in den letzten zwölf Monaten um 80 Prozent eingebrochen.

RIM hat praktisch den Online-E-Mail-Verkehr mit seinen ersten BlackBerrys erfunden. Allerdings kann der Konzern seit einiger Zeit nicht mehr mit den iPhones von Apple und den Android-Geräten von Google mithalten. Der Marktanteil sinkt stetig. Im vergangenen Monat vermeldete RIM den ersten Betriebsverlust in acht Jahren. Das Unternehmen, das von dem Deutschen Thorsten Heins geführt wird, kündigte an, 5000 Stellen zu streichen - fast ein Drittel seiner Belegschaft.

Apple wird am Dienstag Einblick ins abgelaufene Quartal geben. Nokia - der andere Handygigant, der wie RIM vor einer unsicheren Zukunft steht - weitete seinen operativen Fehlbetrag auf 826 Millionen Euro von zuvor 487 Millionen Euro aus. Moodys versetzte den Finnen am Montag einen weiteren Schlag und senkte die Kreditwürdigkeit des Unternehmens um zwei Stufen auf "Ba3". Zuvor hatte Nokia bei der Ratingagentur bereits Ramschstatus.

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