Neubiberg/Frankfurt Der Halbleiterkonzern Infineon steht einem Agenturbericht zufolge vor einem milliardenschweren Zukauf in den USA. Der Dax-Konzern wolle ein ungenanntes Chipunternehmen für rund zwei Milliarden Dollar übernehmen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ein Deal könne noch am Mittwoch bekanntgegeben werden, die Verhandlungen könnten aber auch noch scheitern.
Der Halbleiterhersteller schweigt bislang zu Berichten, nach denen der Dax-Konzern kurz vor der Übernahme eines US-Chipherstellers stehen soll. „Wir kommentieren Marktgerüchte grundsätzlich nicht“, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen berichtet, Infineon stehe kurz vor dem Ziel, allerdings könne das Geschäft auch noch scheitern.
Seit Jahren wird über mögliche Zukäufe von Infineon spekuliert. Der Konzern hatte stets betont, dass man sich Übernahmen durchaus vorstellen könne, wenn der Kaufpreis, das Unternehmen und seine Produkte zur Strategie von Infineon passen würde. Vorstandschef Reinhard Ploss hatte angesichts guter Geschäfte erst jüngst die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2013/14 ein wenig angehoben.
Infineon profitiert von einem starken Geschäft mit der Autoindustrie, aber auch vom Geschäft mit erneuerbarer Energieerzeugung, -übertragung und -wandlung, elektrischen Industrieantrieben und Haushaltsgeräten erweisen. Dieses Jahr soll der Umsatz auf mehr als 4 Milliarden Euro klettern. Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen hatte Infineon-Chef Reinhard Ploss erklärt, Infineon sei weiterhin auf der Suche nach Übernahmezielen. Akquisitionen sind in der hochspezialisierten Chipbranche rar.
Der mögliche Zukauf hat am Mittwoch den Aktien von Infineon zu schaffen gemacht. Die Titel fielen bei anziehendem Umsatz um bis zu 3,2 Prozent auf 8,44 Euro und damit ans Dax-Ende.
