Chiphersteller Tablet-PCs werden für Intel zum Albtraum

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Smartphone-Offensive

Intel setzt seine Hoffnungen nun primär auf Ultrabooks - Und will sich als führender Prozessorlieferant für die dünnen Notebooks etablieren. Quelle: REUTERS

Das Problem ist nur, dass sich das Interesse der Smartphone- und Tablet-Hersteller nach Intels Chips in Grenzen hält. Analysten, die auf dem Mobilfunk-Weltkongress im Februar in Barcelona mit einem großen Überraschungspartner gerechnet hatten, wurden enttäuscht. Bislang haben sich nur Motorola, Lenovo sowie der indische Handyproduzent Lava und der chinesische Fertiger ZTE zum Kauf bereit erklärt – und auch das nicht exklusiv.

Selbst Intels langjähriger Partner Microsoft fährt lieber zweigleisig. Das für September erwartete Betriebssystem Windows 8 wird es erstmals nicht nur für Intel-Chips, sondern auch in einer Variante für ARM-Prozessoren geben. So will Microsoft das von Google vorangetriebene mobile Betriebssystem Android kontern, das auf ARM-Chips läuft. Damit spielt der Softwarekonzern aber zugleich Intel-Konkurrenten wie Qualcomm, Texas Instruments und Nvidia in die Hände, deren Prozessoren auf ARM aufsetzen.

Intels Anteil am Smartphone-Prozessorenmarkt (zum Vergrößern bitte Bild anklicken).

Konkurrenzkampf um Windows 8

Die ultimative Kombination sei jedoch ein Paket aus Windows 8 und einem Intel-Prozessor, beschwört PC-Spartenchef Skaugen potenzielle Abnehmer wie den taiwanischen Handy- und Tabletbauer HTC. Aber: Die im PC-Geschäft bewährte Kombination wird wohl teurer sein als die Android-Alternativen, weil sowohl Microsoft an seinem Betriebssystem wie auch Intel an seinen Chips verdienen will.

Der Android-Konkurrenz spendiert hingegen Google das Betriebssystem. Google bezahlt sogar für dessen Einsatz, weil er seine Such- und Cloud-Computing-Dienste besser präsentieren kann.

Intels Hoffnung auf Ultrabooks

Parallel wollen Otellini und seine Mannen dem Geschäft mit Notebooks mehr Leben einhauchen, um den Angriff der Tablets und Smartphones abzuwehren. Ultrabooks – dünne und leichte Notebooks – sollen Mobilcomputer mit Intel-Prozessoren attraktiver machen. „Bis Ende 2012 werden 40 Prozent aller Consumer-Notebooks Ultrabooks sein“, verspricht Otellini. Er will Intel als führenden Ultrabook-Prozessorlieferanten etablieren und den Leicht-PC später als Sprungbrett ins Smartphone- und Tablet-Geschäft nutzen.

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