Chiphersteller Spielekonsolen-Chips kurbeln AMD-Umsatz an

Die Spielekonsolen Playstation 4 und Xbox One bescheren dem Chiphersteller AMD den dritthöchsten Quartalsumsatz der vergangenen zwei Jahre. Die schwächelnde Prozessorsparte hat sich erholt, dennoch machte AMD Verlust.

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AMD baut für Konsolen aus mehreren Funktionsblöcken wie Prozessor und Grafikeinheit zusammengesetzte Chips, die nach Kundenwunsch angepasst werden. Quelle: dpa

Sunnyvale Der Fokus auf Spielekonsolen zahlt sich für den Chiphersteller AMD weiter aus. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal im Jahresvergleich um fast ein Viertel auf gut 1,4 Milliarden Dollar (1,0 Mrd Euro). Der Verlust halbierte sich auf 36 Millionen Dollar. Allerdings hatten Analysten damit gerechnet, dass AMD den Verlust noch weiter zurückfahren kann. Die Aktie verlor zum Handelsstart am Freitag mehr als 18 Prozent.

Den höchsten Umsatz machte AMD weiterhin in der Sparte „Graphics and Visual Solutions“: Dieses Geschäftssegment umfasst neben Consumer- und Profi-Grafikkarten auch Chips für die Spielekonsolen Playstation 4 sowie Xbox One von Sony und Microsoft. Der Bereich steigerte die Erlöse im zweiten Quartal im Jahresvergleich von 320 auf 772 Millionen Dollar. Vor Steuern gab es 82 Millionen Dollar Gewinn, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

AMD-Chef Rory Read zeigte sich mit diesen Ergebnissen zufrieden. Der Konzern erwarte für das dritte eine weitere Steigerung, „da Microsoft und Sony sich auf das Weihnachtsgeschäft vorbereiten.“ Read gab zudem bekannt, dass AMD weitere Deals in Aussicht habe, als möglicher Kandidat gilt Nintendo.

AMD baut für die Konsolen aus mehreren Funktionsblöcken wie Prozessor und Grafikeinheit zusammengesetzte Chips, die nach Kundenwunsch angepasst werden. Das AMD-System für die Playstation beispielsweise bietet mehr Rechenleistung als das der Xbox One, jedoch keinen kleinen und sehr schnellen Zwischenspeicher.

AMDs Prozessorsparte, deren Chips in PCs und Server kommen, berappelte sich ebenfalls etwas und erwirtschaftete bei 669 Millionen Dollar Umsatz einen Vorsteuergewinn von 9 Millionen Dollar. Im zweiten Quartal 2013 hatten die „Computing Solutions“ noch 841 Millionen Dollar umgesetzt. Im ersten Quartal 2014 machte die Sparte 3 Millionen Dollar Verlust bei 663 Millionen Dollar Umsatz. Insgesamt erwartet der Konzern für das laufende dritte Quartal 2014 einen ähnlichen Umsatz wie im zweiten Quartal.

AMD war mit PC-Prozessoren großgeworden. Hier herrscht aber ein harter Wettbewerb mit dem Branchenprimus Intel, vor allem seitdem die PC-Verkäufe wegen der Konkurrenz von Smartphones und Tablets gesunken sind. Intel vermeldete jüngst dank einer Erholung im PC-Markt auch wieder bessere Zahlen.

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