Ein großer Nachteil: Der reibungslose Zugriff ist nur möglich, wenn die Internetverbindung schnell und stabil ist. „Die Cloud zu nutzen, um unterwegs große Dateien auf mein Smartphone zu laden, ist häufig ein ziemlicher Schmerz“, sagt Gollner. „Das Mobilfunknetz ist dafür vielerorts weder schnell noch dicht genug.“ Nur wer seine Daten und Programme lokal speichert, kann im Flugzeug oder im ICE ohne Wlan problemlos weiterarbeiten.
Vor- und Nachteile von Cloud Computing
Wer all seine Informationen in einer Cloud speichert, ist vom Anbieter abhängig. Sollte der sich möglicherweise nur unzureichend um seine Kunden kümmern, ist ein Wechsel zu einem anderen Anbieter meist schwierig, da die Datenmengen groß sind. Ein weiteres Problem: Für den Fall, das ein Anbieter pleite geht, gibt es keine klaren Regelungen. Erst wenn es Standards gibt, die einen Anbieterwechsel ermöglichen, sinkt die Abhängigkeit.
Dienstleister, die Clouds anbieten, beschäftigen sich in der Regel intensiv mit dem Thema Datenschutz. Allerdings sind große Datenmengen auch immer ein attraktives Ziel für Hacker. Die Auslagerung der eigenen Daten in eine Cloud bedeutet somit auch immer einen Kontrollverlust.
Die Menge des Speicherplatzes im Netz kann flexibel angepasst werden. Benötigt man mehr Speicherplatz, kann man einfach die angemieteten Kapazitäten erhöhen, anstatt sich teure Hardware kaufen zu müssen.
Der Administrationsaufwand sinkt, wenn man eine Cloud benutzt. Da die Installation auf dem eigenen Computer entfällt und auch Updates von den Cloud-Anbietern durchgeführt werden, kommt es hier zu einer großen Zeitersparnis.
Wer mit einer Cloud arbeitet, kann flexibel auf Daten zugreifen. Dabei spiel der Ort keine Rolle. Sowohl von Smartphones, als auch von Tablets und Computern aus können die Informationen abgerufen werden.
Zudem gibt es immer wieder Fälle, in denen die Cloud-Server nicht erreichbar sind. So konnten Ende Mai für mehrere Stunden 40 Prozent der Nutzer von Apples iCloud nicht auf ihre Online-Speicher zugreifen.
Im August 2011 führte ein Blitzeinschlag zum Ausfall eines Amazon-Rechenzentrums in Dublin. Die Folge: Die Amazon-Server waren über Stunden nicht erreichbar und es kam zu Datenverlusten. „Hier stellt sich die Frage, wer für die verlorenen Daten haftet und ob ich als Verbraucher mein Geld zurückbekomme“, sagt Gollner. „Mehr als eine Erstattung von Nutzungsentgelten können Verbraucher meist nicht erwarten, denn beim Verlust von privaten Fotos oder E-Mails entsteht kein finanzieller Schaden.“
Ein weiteres Problem ist der Datenschutz: Vor allem die kostenlosen Anbieter nehmen für sich oftmals in Anspruch, die in der Wolke abgelegten Dateien und Informationen zu durchsuchen und zu verwenden, um Profile zu erstellen, die für maßgeschneiderte Werbung genutzt werden. Zwar gibt es Anbieter, die versichern, nicht auf diese Informationen zuzugreifen und sie nicht zu verwenden. Letztlich bleibt dem Nutzer aber nichts, als dieser Zusicherung zu glauben - überprüfen kann er sie nicht.