Nicht nur der Datenschutz ist ein entscheidendes Kriterium für die Wahl eines Cloud-Services – auch die Datensicherheit ist wichtig.
Die Stiftung Warentest kam 2013 zu dem Urteil, dass keiner der getesteten Cloud-Anbieter sicher sei. Das erschreckende Ergebnis: Die besten Dienste schnitten mit der Note "Befriedigend" ab. Seitdem hat sich Einiges getan.
So sagt Gollner: „Mittlerweile werden die Daten in der Regel verschlüsselt abgespeichert. Wie gut die Verschlüsselung tatsächlich ist, entzieht sich aber der Kenntnis der Nutzer.“ Letztendlich müsse der Nutzer sich auch in diesem Punkt darauf verlassen, was der Anbieter auf seiner Informationsseite angibt.
Trotz der Verschlüsselung kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Datendiebstählen. Der bekannteste Fall: Im September 2014 verschafften sich Hacker Zugriff auf die iClouds diverser Prominenter, erbeuteten dabei unter anderem Nacktfotos und veröffentlichten diese.
Die Hacker durchbrachen zwar nicht die Infrastruktur von Apple, sondern verschafften sich über den Browser-Zugang Eintritt. Kennung und Passwörter der Betroffenen waren entweder nicht sicher genug oder auf den verwendeten Geräten befanden sich Keylogger, die die Passwörter ausspähten.
„Letztlich kann weder der Anbieter noch der Nutzer sich zu hundert Prozent gegen kriminelle Machenschaften absichern“, so Schlüter von der Stiftung Warentest. Nichtsdestotrotz gibt es große Unterschiede im Sicherheitsniveau. „Wenn Daten unverschlüsselt auf Servern liegen, haben es Angreifer leichter.“
Sein Rat: „Als Nutzer sollte man die Daten selbst verschlüsseln, dann bin ich sicher, dass weder Hacker noch Anbieter sie ohne Weiteres einsehen können.“ Denn selbst wenn der Anbieter die Daten auf seinen Servern verschlüsselt, hat er selbst noch Einblick.
Dass die Cloud-Daten für das eigene Geschäft verwendet werden, ist nach deutschem Datenschutzrecht zwar nicht legal, da es sich um personenbezogene Daten Dritter handelt, ob der Datenschutz eingehalten wird, ist für den Nutzer aber nicht nachvollziehbar.
Die Daten zu verschlüsseln ist allerdings – trotz vieler Freeware-Programme – nach wie vor ein kompliziertes Verfahren und geht zudem mit einem gewissen Komfort-Verlust einher. „Wer Daten verschlüsselt muss mit der richtigen Software sicherstellen, dass sich die Dateien auch am Smartphone oder Tablet entschlüsseln lassen“, sagt Gollner.