Deutsche Telekom Höttges sieht unter Trump höhere Chancen für Fusionen

Telekom-Chef Timotheus Höttges setzt bei der Fusion der US-Tochter T-Mobile mit dem Konkurrenten Sprint darauf, dass die Trump-Regierung grünes Licht gibt. Vor einem Verkauf der Anteile des Bundes warnt der Manager aber.

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„In Amerika gibt es ein Duopol. Ein dritter starker Player würde dem Wettbewerb dort sicher guttun.“ Quelle: dpa

Berlin Telekom-Chef Timotheus Höttges hält eine Fusion der Konzern-Tochter T-Mobile US mit dem Rivalen Sprint unter einer Regierung des US-Präsidenten Donald Trump für wahrscheinlicher. Die Vergangenheit habe gelehrt, „dass republikanische Regierungen weniger in diese Prozesse eingreifen als demokratische Administrationen“, sagte Höttges der „Welt am Sonntag“ laut Vorabbericht. Es hat bereits mehrere Anläufe für eine Fusion am US-Mobilfunkmarkt gegeben. Doch diese waren stets an den Wettbewerbshütern gescheitert.

Laut Insidern könnte eine Entscheidung über eine Fusion der Nummern drei und vier des US-Mobilfunkmarktes binnen drei Wochen stehen. Höttges wollte die Verhandlungen nicht kommentieren, sagte aber: „In Amerika gibt es ein Duopol aus zwei sehr großen Spielern und dazu zwei kleinere Spieler, die mit gehörigem Abstand folgen. Ein dritter starker Player würde dem Wettbewerb dort sicher guttun.“

Zugleich betonte Höttges, am US-Geschäft festhalten zu wollen: „Wir fühlen uns dort in Amerika sehr wohl und haben dank der Tatkraft unseres Managements und dank unserer Investitionen dort eine sehr starke Position.“

Angesichts der Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition warnte Höttges vor einem Verkauf des Staatsanteils an dem Konzern gewarnt. Wer den Ausstieg des Bundes fordere, „sollte sich aber fragen, wer dafür eventuell einsteigt“, sagte Höttges der „Welt am Sonntag“. Die Frage sei doch, ob der neue Anteilseigner ein Interesse an der Infrastruktursicherheit und Investitionen in Deutschland habe.

Der Bund hält als größter Aktionär knapp 32 Prozent an der Deutschen Telekom und ist darüber hinaus an weiteren Konzernen wie der Deutschen Post und Commerzbank beteiligt. In den Sondierungsgesprächen ist auch der Verkauf von Staatsbeteiligungen ein Thema, um mit den Einnahmen andere Ausgaben wie beispielsweise den Netzausbau oder Steuerentlastungen zu bezahlen.

Vor allem die FDP gilt als Befürworter. Parteichef Christian Lindner hat vorgeschlagen, mit den Erlösen den Glasfaserausbau in Deutschland zu fördern. „Bevor man Subventionen verteilt, sollten sich die Verantwortlichen fragen, wie sie Anreize schaffen, damit noch mehr in Glasfaser investiert wird“, sagte Höttges. Da erwarte er gerade von der FDP, dass sie sich für eine Abschaffung der Überregulierung in diesem Bereich einsetze.

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