Deutsche Telekom Konzern plant Ausbildungs-Kahlschlag

Pro Jahr stellt die Telekom derzeit 2900 Auszubildende ein, künftig sollen es nur noch 1700 sein. Betriebsrat und Gewerkschaft Verdi kritisieren den Plan, der radikale Kahlschlag unterlaufe einen Ausbildungspakt.

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Die Telekom beschäftigt hierzulande knapp 70.000 Mitarbeiter und schafft derzeit 2900 neue Ausbildungsplätze pro Jahr. Quelle: Reuters

Berlin Die Deutsche Telekom will die Zahl ihrer Auszubildenden nach Aussagen des Betriebsrats in den nächsten Jahren radikal zusammenstreichen. Der Konzern plane, die Zahl der jährlich neuen Ausbildungsstellen in Deutschland bis 2018 auf knapp 1700 zu senken von derzeit noch 2900, hieß es in einem Reuters am Donnerstag vorliegenden Brief des Betriebsrats an die Mitarbeiter.

Bislang sicherte die Telekom eine bestimmte Höhe von Ausbildungsstellen zu, die sich an der Zahl der insgesamt in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter orientiert. Der Tarifvertrag, in dem diese Quote verankert ist, läuft jedoch aus. Nach den Planspielen der Telekom würde die Ausbildungsquote von 2,9 Prozent auf 1,8 Prozent sinken.

Die Pläne und der daraus folgende Kahlschlag in der Telekom-Ausbildung hätten eine extreme Dimension, erklärte der Betriebsrat. Auch ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi kritisierte das Vorhaben und betonte, dass die Telekom damit einen zwischen Unternehmen und Bund geschlossenen Ausbildungspakt unterlaufe.

Die Telekom hingegen verwies auf den wirtschaftlichen Druck und den rapiden technischen Wandel, dem das Unternehmen ausgesetzt ist. „Tatsache ist, dass der Bedarf an Ausbildungsplätzen deshalb deutlich rückläufig ist“, sagte ein Konzernsprecher.

Einen konkreten Beschluss zur Höhe der künftigen Ausbildungsquote gebe es aber nicht. Die Frage müsse noch mit den Sozialpartnern geklärt werden. Die Telekom beschäftigt hierzulande knapp 70.000 Mitarbeiter und bildet derzeit 9000 Menschen aus.

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