Technisat, 1987 gegründet, ist dagegen eine Größe bei Satellitenempfängern und stellt erst seit elf Jahren auch Fernseher her. Vorteil sei, dass sich der Entwicklungsaufwand auf beide Geräte verteile, sagt Stephan Schaaf, Mitglied der Geschäftsleitung und Entwicklungsleiter für Unterhaltungselektronik. Daneben produzieren die Eifeler Autoradios und Navigationsgeräte. „Dass es uns im Bereich Unterhaltungselektronik blendend geht, ist zwar etwas übertrieben“, sagt Schaaf. Aber es sehe besser aus als bei der deutschen Konkurrenz.
Metz wiederum baut seit den Fünfzigerjahren mit seiner Mecablitz-Serie anspruchsvolle Fotoblitzgeräte – und profitiert aktuell vom Boom digitaler Spiegelreflex- und Systemkameras. Gut ein Viertel des Umsatzes stammten 2011 aus der Blitzsparte. Der Anteil dürfte angesichts der TV-Schwäche zulegen.
Konstanter Marktanteil
Doch das allein erklärt noch nicht, warum beide ausgerechnet im deutschen TV-Markt bestehen, in dem Neugeräte heute durchschnittlich 620 Euro kosten. Metz-Fernseher kosten 1000 Euro aufwärts. Den günstigsten Technisat-Fernseher gibt es zwar für weniger als die Hälfte. Doch viel mehr Geschäft machen beide mit Modellen, die 2000 Euro und mehr kosten.
Das Hochpreissegment ist auch Loewes Domäne. Aber anders als Technisat und Metz gehen die Kronacher in den direkten Clinch mit dem koreanischen Riesen Samsung, der oft bessere Ausstattung und elegante Optik für weniger Geld bietet.
Loewes Kampf ums Überleben
Dieser Konkurrenz versuchen Metz und Technisat auszuweichen. „Während bei Loewe das Design Alleinstellungsmerkmal ist, ist es bei uns die Technik“, sagt Technisat-Spitzenmann Schaaf. Für technische Feinkost aus Daun greift der gut verdienende deutsche Ingenieur eben gern tiefer in die Tasche.
Und Metz konzentriert sich mit seinem biederen, aber verlässlichen Image auf die Kundschaft des ähnlich beleumundeten Fachhandels. Die Käufer sind meist gesetzte Fünfziger und Sechziger. Die suchten nicht den niedrigsten Preis, sondern Beratung und verlässliche, technisch ausgereifte Produkte, sagt Metz-Chef Kotzbauer. „Dafür steht unsere Marke.“ Die Zahlen sprechen für sich: Der Marktanteil von Metz im Fachhandel oszilliert konstant um zehn bis zwölf Prozent. „Früher haben uns die Mitbewerber wegen der Käufer aus der Generation 50/60 belächelt“, sagt Kotzbauer, „heute sind sie die Nische, die viele gerne hätten.“