Die Einkäufer beim Bamberger Leuchtenhersteller RZB ordern seit Sommer 2011 elektronisch. Das Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern geht davon aus, mehrere tausend Arbeitsstunden im Jahr einzusparen. Für die Einkäufer bedeutet dies einen Rollenwechsel. "Vom Besteller zum Lieferantenmanager", sagt Einkaufsleiter Michael Schumacher. Soll heißen: Die Mitarbeiter sparen viel Zeit bei der Bestellung und können diese freien Kapazitäten für das Lieferantenmanagement und die Lieferantenauswahl nutzen. Das mittelständische Unternehmen rechnet schon innerhalb der ersten Monate mit einem Return on Investment.
„Ein toller Referenz-Case", sagt Andreas Schwarze, Geschäftsführer beim Stuttgarter Beschaffungssoftware-Anbieter Onventis. Allerdings sind solche E-Procurement-Lösungen im Mittelstand weitaus seltener zu finden als bei Großunternehmen.
Vorteile der elektronischen Unterstützung
Aber auch KMU können durch eine elektronische Unterstützung viel Zeit und Geld sparen, betont Schwarze. "Wir führen mit den Kunden eine Kosten-Nutzen-Analyse durch. Danach kann der Kunde genau sehen, was das E-Procurementsystem kostet und vor allem, was es bringt. Oft sehen wir Amortisationszeiten von drei bis sechs Monaten." Die positiven Effekte sind an unterschiedlichen Kriterien festzumachen: Compliance und Nachvollziehbarkeit einer Bestellung, Prozesskosteneinsparung und Materialkosteneinsparung.
Was Paketlogistik im E-Commerce-Zeitalter leisten muss
Ende 2001 wurden in Dortmund und Mainz die ersten Packstationen in Betrieb genommen, heute stehen mehr als 2.500 dieser Automaten in ganz Deutschland den Kunden von DHL zur Verfügung. An sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr können sie hier ihre Pakete abholen. Insbesondere für Berufstätige ist die Zustellung an eine Packstation eine sinnvolle Alternative zur Heimzustellung.
Für den Betreiber fällt damit die kostenintensive und wenig umweltfreundliche Produktion vieler ungenutzter Retouren-Label weg. Der Käufer muss nicht wie bisher üblich diese Label lange aufbewahren, sondern kann sie bei Bedarf zuhause ausdrucken. Der Shop-Betreiber wiederum hat die Möglichkeit zu wissen, welche Retouren überhaupt zu ihm unterwegs sind – und kann sie bereits für den Wiederverkauf einplanen, wenn sie noch gar nicht wieder bei ihm angekommen sind. Das erhöht die Umlaufgeschwindigkeit der Ware und verringert die Kapitalbindung.
Registrierte DHL-Kunden können bei der Bestellung ihrem Händler ihre DHL-Kundennummer angeben. Sie werden dann von DHL per SMS kostenlos über den voraussichtlichen Zustelltag informiert. Ebenfalls per SMS kann der Kunde antworten und, für einen geringen Preisaufschlag, einen anderen Zustelltag vereinbaren und damit selbst bestimmen, wann er sein Paket empfangen möchte.
Dank dieses vollständig webbasierten Verfahrens können Kunden die Sendungen bei allen Filialen der Postgesellschaften im Zielland zurückgeben. Den Online-Händlern stehen dabei drei unterschiedliche Varianten zur Verfügung, von einer Online-Buchungsmaske mit Link zum Retouren-Label bis zur Vollintegration in den eigenen Webauftritt.
Vom Aufbau eines Web-Shops über die logistische Abwicklung und Lagerhaltung bis hin zum Kunden- und Debitoren-Management reichen die Fulfillment-Lösungen, die DHL für Versandhändler offeriert. Damit kann der Händler sehr flexibel auf die Nachfrage in seinem Shop reagieren und die von seinen Kunden erwartete Servicequalität sichern. Hinzu kommen spezielle Angebote für Powerseller wie der kostenlos herunterladbare DHL Versandhelfer: Mit Portorechner, Ausfüllhilfe, Online-Frankierung, Sendungsverfolgung, Postfinder und Adressbuch.
In der Realität ergebe erst der Mix dieser Faktoren einen Sinn, sagt Schwarze und nennt ein Anwendungsbeispiel: "Wenn Sie mit Hilfe unseres Systems zehn Freiformbestellungen pro Monat einsparen, also Bedarfsanforderungen, die an den Einkauf gegeben wurden, die von der Ware und oder dem Lieferanten her unbestimmt sind, kostet Sie die Bearbeitung jeder dieser Bestellungen im Schnitt rund 150 Euro. Damit können Sie in der Regel das ganze System für einen Monat finanzieren."
Denn ein hoher Kostenfaktor sind E-Procurement-Lösungen nicht mehr. „Im Unternehmen installierte Lösungen sind für uns ein Auslaufmodell", so Schwarze. Die User greifen über das Internet zu - bei Onventis sind das knapp 200 Kunden. "Es gibt keinen Grund, warum Unternehmen eine Software bei sich installieren und unabhängig vom Nutzungsgrad bezahlen müssen."