Für Händler wäre ein QR-Code auf Produkten ein guter Weg, das Transparenzbedürfnis der Verbraucher zu befriedigen. Da mehr als 30 Prozent der Bevölkerung ein Smartphone besitzen - Tendenz steigend - könnte so ein großer Teil der Kunden erreicht werden. Bei vielen Produkten ist es schließlich jetzt schon möglich, über Barcode-Apps Preise zu vergleichen und weitere Informationen einzuholen.
Ein positives Beispiel dafür ist die Schweizer Einzelhandelskette Coop: Seit 2010 prangt auf Gemüse und Obst der Bio-Eigenmarke Naturaplan eine drei- bis sechsstellige ID, die die Kunden auf der Coop-Webseite oder via App eingeben und den kompletten Lebenslauf des Apfels oder des Salats einsehen können. Auch auf den Produkten mit dem Schweizer Fairtrade-Gütesiegel "Max Havelaar" prangt ein Code, der, auf der Internetseite eingegeben, sämtliche Informationen zum Produkt ausspuckt.
Diese Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel sei ein wichtiger Schritt gewesen, sagt Denise Stadler, Leiterin der Medienstelle bei Coop. Allein 2012 haben knapp 10.000 Kunden die Naturaplan-Rückverfolgungs-Seite besucht und überprüft, wo die Bio-Möhre oder der Apfel herkommen. "Für uns hat aber die effektive Besucherzahl hier nicht oberste Priorität. Vielmehr ist es aus unserer Sicht eine Dienstleistung an den Kunden, die Vertrauen schafft", so Stadler.
Auch bei anderen Lebensmitteln wie Fleisch und Eiern habe man eine hohe Transparenz - wenn auch für den Kunden unsichtbar. "Intern können wir sowohl beim Fleisch, bei den Eiern und beim Gemüse alles bis zum Produzenten zurückverfolgen. Beim Fleisch sogar bis zum einzelnen Tier", so Stadler. Die verkauften Produkte stammten alle aus der Schweiz von zertifizierten Biobetrieben. Eine solch offene Kommunikation nutzt nicht nur dem Kunden, der sich sicher sein kann, keine Eier aus Legebatterien oder Erdbeeren aus Übersee zu kaufen. Auch der Handel profitiert davon.