Doch es gibt Konsumgüterhersteller, die bei der Werbeschaltung sehr auf Sonnenschein achten. Die Warsteiner Brauerei setzt etwa das in der Reklamewelt „Wetter-Targeting“ genannte Werkzeug ein. In öffentlich-rechtlichen Radiosendern etwa laufen Spots vor allem dann für Mischgetränke des Unternehmens, wenn die Wettervorhersage gut oder die Temperaturen hoch sind.
Sonne steigert den Durst
Der Service kostet: Der Rundfunkvermarkter AS&S berechnet laut Information auf einer Internetseite 7,5 Prozent mehr als für normale Spots. Dennoch ist Warsteiner zufrieden: „Die Flexibilität ist eine gute Sache“, so eine Brauerei-Sprecherin.
Generell werben die Getränkefirmen gerne vor langen Wochenenden, weil die Kunden sich dann Vorräte anlegen. Scheint die Sonne, ist der Durst noch größer und der Effekt der Werbung noch höher. Die Reisebranche freut sich sogar über die kalten Temperaturen, da die Nachfrage nach Reisen in warme Regionen dadurch angekurbelt wird.
Deswegen könnte sogar die derzeit ausgestrahlte Fernsehwerbung für Sonnencreme bei Minustemperaturen besonders gut wirken, heißt es bei einem Fernsehsender. Denn schließlich wollten auch viele vor dem kalten Wetter fliehen und bräuchten dann UV-Schutz im Gepäck. Und selbst beim Skifahren in den über die Feiertage schneesicheren Alpen wird Sonnencreme durchaus gebraucht.