Der neue Stormtrooper hat schlechte Laune. „Leg die Waffe nieder! Sofort!“, plärrt er mit blecherner Stimme. Die 1,20 Meter hohe weiße Plastikfigur ist in ihrer neuesten Ausstattung mit einem Sensor versehen, und kann somit alle anraunzen, die ihm zu nahe kommen. Anders dagegen der Roboter, der auf den Namen BB-8 hört: Niedlich sieht der Tennisball-große Droide aus, surrt leise über die Flure, dreht sich ums sich selbst und liefert seinem Besitzer Daten in Echtzeit auf sein Smartphone.
Es ist ein Paradies für große und kleine Kinder, die sich für entfernte Galaxien, Jedi-Ritter und die dunkle Seite der Macht begeistern. Und es ist eine Geldmaschine für all jene Unternehmen, die die offiziellen Spielzeuge zum neuen Star-Wars-Film herstellen dürfen.
Erst am 18. Dezember kommt die siebte Episode der Sternensaga in die Kinos – „Das Erwachen der Macht“. Doch Disney gibt schon am Freitag den Startschuss für den Spielzeugverkauf. So viel Vorlauf hatte kein anderer Hollywood-Film. Der Medienkonzern hat die Lucas-Filmstudios 2012 für vier Milliarden Dollar übernommen und sich somit die Kontrolle über den Sternenkrieg gesichert.
„Das Erwachen der Macht“ ist der erste Star-Wars-Film seit zehn Jahren und Disney nutzt seine geballte Marketing-Maschine, um mit dem neuesten Abenteuer von Luke Skywalker alle finanziellen Rekorde zu brechen.
Rund fünf Milliarden Dollar könnten die weltweiten Verkäufe der neuen Stormtrooper, Roboter und Plastik-Yodas in den kommenden Monaten einbringen, schätzen Analysten bei Macquarie Research. Bislang hält die Disney-Reihe „Cars“ den Rekord mit verkauftem Spielzeug im Wert von insgesamt drei Milliarden Dollar.
Von dem Star-Wars-Hype profitieren neben Disney vor allem Spielzeughersteller wie Hasbro und Lego. Doch auch kleinere Unternehmen sind dabei. Der BB-8 etwa wird von Sphero produziert, einem Mittelständler aus Boulder im US-Bundesstaat Colorado, das bislang nur zwei andere Produkte auf dem Markt hat.