Facebook Maschinenintelligenz gegen den Terror

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Bei Humor und Ironie wird es schwierig

Bislang verlässt sich Zuckerberg bei Hass- und Propagandainhalten vor allem auf Hinweise von Nutzern. Facebook-Mitarbeiter begutachten und löschen gemeldete Beiträge dann gegebenenfalls. Ihre Zahl stockte das Netzwerk Anfang Mai auf. 3 000 weitere Mitarbeiter sollen künftig die bislang 4500 Angestellten unterstützen, die von Nutzern gemeldete Beiträge oder Filme überwachen.

Doch nach Ansicht von Facebook wird dies kaum reichen. "Egal, wie viele Mitarbeiter wir für den Job engagieren, wir werden nie dazu in der Lage sein, alles zu sehen, was im Netzwerk vorgeht", erklärte Zuckerberg. Künstliche Intelligenz werde im Laufe der Zeit besser darin werden, “Inhalte zu markieren, die wir uns genauer ansehen müssen", sagte der Facebook-Chef.

Doch es werde "einige Jahre" dauern, bis die Ergebnisse zufriedenstellend seien. Wie viele Beiträge aktuell von Maschinen und wie viele von Menschen gelöscht werden, dazu machte das Netzwerk keine Angaben.

Das Unternehmen Facebook in Zahlen

Experten schätzen, dass künstliche Intelligenz bisher nur eine erste grobe Auswahl diskussionswürdiger Beiträge bewerkstelligen könne. Heutige Maschinen können etwa erkennen, was Menschen in einem Video sagen oder welche Gegenstände zu sehen sind, sagt Peter Eckersley von der Electronic Frontier Foundation (EFF), einer US-Nichtregierungsorganisation, die sich für die Einhaltung von Grundrechten im Informationszeitalter einsetzt. Ein harmloses Videospiel mit Kampfszenen von einem Spot der Terrororganisation Islamischer Staat zu unterscheiden, sei durchaus möglich, so der Experte.

Sehr viel schwieriger läge der Fall hingegen bei jeder Art von Humor, Ironie oder Kunst. Auch gelte es, Zensur zu vermeiden. "Wenn Inhalte doppeldeutig sind, versteht eine Maschine das nicht, das fällt ja bereits Menschen schwer", warnt Eckersley. "Um zu entscheiden, ob die Videos von der Plattform verschwinden müssen, braucht es Menschen. Algorithmen sind dafür noch nicht gut genug."

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