Facebook Enttäuschender Ausblick für Investoren

Facebook liefert deutlich höhere Werbeerlöse, aber trotzdem musste Finanzchef Wehner unbefriedigende Nachrichten vermelden: weniger Wachstum, dafür höhere Ausgaben. Die Aktie sackte daraufhin nachbörslich ab.

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Das Facebook-Logo auf Monitoren an der New Yorker Börse NASDAQ. Quelle: REUTERS

Facebook hat seinen Aktionären mit einem enttäuschenden Ausblick eine kalte Dusche verpasst. Das weltgrößte soziale Netzwerk warnte nach einem kräftigen Gewinnanstieg vor einem langsameren Umsatzwachstum im laufenden Quartal. Finanzchef David Wehner kündigte zudem am Mittwoch für das kommende Jahr aggressive Investitionen an, die zu einem deutlichen Anstieg der Ausgaben führen dürften. Damit verschreckte er die Anleger. Nachbörslich brach die Facebook-Aktie rund sieben Prozent ein.

So sieht die gewöhnliche Facebook-Nutzung aus

Wehner erklärte die Umsatzwarnung mit Beschränkungen bei der Werbung. Der Konzern könne seinen Kunden nicht unbegrenzt Werbeanzeigen zumuten. Manche Investoren haben sich schon seit geraumer Zeit die Frage gestellt, wie lange Facebook in dem Gebiet weiter wachsen kann. Analyst Josh Olson von der Investmentfirma Edward Jones sagte, dass sich Facebook nun neue Einnahmequellen suchen müsse. Dies sei aber auch eine Chance für das Online-Netzwerk.

Das US-Unternehmen profitierte zuletzt immer stärker von Werbeanzeigen auf Smartphones und Tablet-PCs. Dank dieser Entwicklung stieg der Umsatz im dritten Quartal um 56 Prozent auf 7,01 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt nur mit 6,92 Milliarden gerechnet. Inzwischen nutzen mehr als 90 Prozent der Facebook-Mitglieder das soziale Netz mit mobilen Geräten. Entsprechend steigt auch der Anteil der Werbeumsätze, die so erzielt werden.

Die Werbeerlöse sprangen um 59 Prozent auf 6,82 Milliarden Dollar in die Höhe. Facebook hatte Ende September 1,79 Milliarden aktive Nutzer pro Monat. Das waren 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. Den Gewinn seigerte Facebook um 166 Prozent auf 2,37 Milliarden Dollar. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich um 1200 auf rund 15.700.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg erklärte, man komme gut mit Video-Angeboten voran. Facebook geriet in letzter Zeit durch den wachsenden Erfolg des Messaging-Dienstes Snapchat unter Druck, der eine Konkurrenz zu eigenen Angeboten wie WhatsApp oder Instagram ist. Deswegen arbeitet das Unternehmen daran, Nutzer mit neuen Funktionen bei der Stange zu halten und weiter attraktiv für Werbekunden zu sein.

Mit seinem Wachstum lässt Facebook den Rivalen Twitter immer weiter hinter sich. Der Umsatz des US-Kurznachrichtendiensts stieg im abgelaufenen Quartal nur noch um acht Prozent auf 616 Millionen Dollar. Die Nutzerzahl kletterte nur leicht auf 317 Millionen von 313 Millionen im zweiten Quartal.

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