Fragen und Antworten Warum Apple Milliardenschulden macht

Apple versetzt den Kapitalmarkt in Aufruhr. Erstmals seit fast zwei Jahrzehnten besorgt sich der iPhone-Konzern über den Verkauf von Anleihen frisches Geld bei Investoren - und dann gleich 17 Milliarden Dollar. Eine Rekordsumme. Doch warum? Der Konzern leidet schließlich nicht unter Geldmangel.

Wofür braucht Apple das Geld?Apple hat seinen Aktionären versprochen, ihnen bis Ende 2015 insgesamt 100 Milliarden Dollar zu geben - entweder über Dividenden oder über den Rückkauf von Aktien. Das soll die Wertpapiere attraktiver machen für Anleger und somit den zuletzt gesunkenen Kurs wieder in die Höhe treiben. Großaktionäre hatten Apple-Chef Tim Cook zu dem Schritt gedrängt. Sein verstorbener Vorgänger Steve Jobs hatte derartige Ausschüttungen kategorisch abgelehnt. Quelle: dpa
Auf welchem Wege besorgt sich Apple das Geld?Apple verkauft Anleihen, auf Englisch Bonds genannt. Dabei leihen Investoren dem Unternehmen Geld für eine bestimmte Zeit. Im Gegenzug bekommen die Anleger ein Schuldpapier, auf das Zinsen fällig werden. Apple legt mehrere dieser Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten sowie variablen und festen Zinssätzen auf. Dadurch muss der Konzern nicht alles Geld auf einmal zurückzahlen. Quelle: dapd
Geld auf der hohen Kante Quelle: dpa
Welche Rolle spielt die Deutsche Bank bei den Anleiheverkäufen?Die Deutsche Bank brachte die Anleihen zusammen mit dem Wall-Street-Haus Goldman Sachs am Kapitalmarkt unter. Die Banker schätzen dabei die Nachfrage von Investorenseite ein, kalkulieren den zu zahlenden Zinssatz und wickeln den Anleiheverkauf letztlich ab. Bei Apple soll die Nachfrage nach den Anleihen drei Mal so groß wie das Angebot gewesen sein, entsprechend niedrige Zinsen wird das Unternehmen zahlen müssen. Quelle: dpa
Hat sich Apple früher schon einmal Geld geliehen?Ja, aber das liegt lange zurück. Steve Jobs wollte Apple schuldenfrei halten. Der letzte Verkauf von Anleihen fand nach Daten des Finanzdienstleisters Bloomberg Mitte der 90er Jahre statt. Damals flossen 300 Millionen Dollar und der Zinssatz lag bei 6,5 Prozent. Apple zahlte die Schulden 2004 zurück. Quelle: dpa
Kann ich auch Apple-Anleihen kaufen?Grundsätzlich ja. Anleihen lassen sich wie andere Wertpapiere auch an der Börse handeln. Allerdings sind die zu erwartenden Renditen eher gering. Überdies gilt trotz der jüngsten Apple-Erfolge die Branche zumindest den Rating-Agenturen als zu wechselhaft. "Firmen wie Sony, Nokia und Motorola Mobility haben die Risiken aufgezeigt, die sich aus dem laufend verändernden Kundengeschmack, einfachen Wechselmöglichkeiten und einem starken Wettbewerb ergeben“, warnte die Ratingagentur Fitch. "Sie alle besaßen einst dominante Marktpositionen und gesunde Finanzen, und doch kamen sie binnen relativ kurzer Zeit ins straucheln.“ Quelle: dpa
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