Frans van Houten "Wir lösen Probleme, die sonst keiner löst"

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Bei den großen Problemen der Menschheit ansetzen

Welche Lampe sich wo eignet
Pusteblumen-OLED-Lampe Quelle: dpa
Osram Halopar 16 Quelle: Osram
Philips MyAmbiance Quelle: Philips
Philips MyAmbiance Quelle: Philips
Für den Dauereinsatz: Osram Parathom A80- LED (12 Watt, 45 Euro) - sehr sparsam, langlebig Quelle: Osram
IKEA Sparsam Quelle: Ikea
Osram Duluxstar Quelle: Osram

Wieso lösen Leuchten und Küchenmaschinen die Probleme der Menschheit?

Unsere LED-Lampen mindern die Umweltbelastung durch Stromerzeugung und die Klimaveränderungen. Beleuchtung steht für 19 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs. Dabei haben mehr als 600 Millionen Menschen in Afrika noch keinen Zugang zu künstlichem Licht, und in den Entwicklungs- und Schwellenländern wächst der Bedarf an Beleuchtung. Weil Strom noch auf Jahre vorwiegend aus Öl und Gas gewonnen wird, führt das zu kaum beherrschbaren Umweltproblemen. Es sei denn, wir schaffen den Sprung zu LED-Lampen. Die verbrauchen nicht nur einen Bruchteil der Energie. Sie erlauben auch eine intelligente Steuerung etwa von Stadtbeleuchtung. Die Lampen leuchten schwach, wenn die Straßen leer sind, und werden heller, wenn ein Bewegungsmelder erkennt, dass ein Fußgänger oder ein Auto kommt. Das spart bis zu 70 Prozent des Stroms und damit rechnerisch 600 Kraftwerke weltweit.

Wie sollen die klammen Kommunen teure Steuerungen für Beleuchtung bezahlen?

Wir bieten den Gemeinden ein neues Geschäftsmodell. Wir stellen auf unsere Kosten die Beleuchtung auf unsere neuen intelligenten LED-Systeme um und recyceln die alten Lampen. Anschließend zahlen uns die Gemeinden Teile der Ersparnisse auf der Stromrechnung und behalten sogar noch Geld übrig. Wir können das als Partnerunternehmen oder als Lichtlieferant machen, der für jede Lichteinheit Lux bezahlt wird. So gewinnen beide Seiten.

Und welches Menschheitsproblem lösen Ihre Bügeleisen oder Fritteusen?

Ich gebe zu, nicht alle Produkte passen im gleichen Umfang zu unserem Motto, aber jedes hat seinen Platz. Unser Airfryer ist keine simple Fritteuse, sondern ein Gerät, das Menschen mit einem Kreislaufleiden oder Übergewicht erlaubt, statt Schonkost auch wieder Pommes frites zu essen, weil die dann nicht mit ungesunden Fetten, sondern mit heißer Luft zubereitet werden.

Welche Rolle spielt für Sie der deutsche Markt?

Eine wichtige. Viele glauben, weil die Industrieländer in Europa in einer Krise stecken, sollten wir vor allem in den Schwellenländern wachsen. Doch ich glaube, wir müssen uns gerade um die angeblich reifen Märkte in Europa kümmern. Dabei ist Deutschland unser wichtigster Markt, gemeinsam mit Österreich und der Schweiz der drittgrößte Markt für Philips weltweit. Hier haben wir zwar bereits eine sehr starke Position, sind profitabel und wachsen. Doch wir können noch deutlich stärker zulegen.

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