„Fußball Bild“ Springer startet tägliche Fußballzeitung

Der Axel-Springer-Verlag bringt im Januar eine täglich erscheinende „Fußball Bild“ auf den Markt. Das Heft wird einen Euro kosten. Doch wie wirkt sich das auf die Leser der anderen Medien des Konzerns aus?

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Axel Springer startet im Januar seine tägliche Fußballzeitung bundesweit. Quelle: dpa

Frankfurt Der Axel-Springer-Verlag wagt sich 2017 mit einer täglichen Fußballzeitung an die Kioske. Die „Fußball Bild“ startet am 20. Januar mit einer bundesweiten Ausgabe für einen Euro, wie die Berliner am Donnerstag mitteilten. Der Testlauf seit Ende August in München und Stuttgart sei erfolgreich gewesen. „In den letzten 20 oder 25 Jahren haben wir mehrere Dummies produziert“, sagte der zuständige Redaktionsleiter Matthias Brügelmann. Diese seien aber nicht auf den Markt gekommen. „Wir glauben, dass die Zeit reif ist für eine Fußballzeitung.“ Denn das Fußballinteresse sei groß, wie hohe TV-Einschaltquoten und Zuschauerzahlen in den Stadien zeigten.

Die Berliner haben auch keine Sorge, dass durch die Fußballzeitung die Zahl der Leser anderer Springer-Blätter wie von „Bild“ und „Sport Bild“ in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. „In den Testgebieten haben wir keinerlei relevante Kannibalisierung gesehen“, sagte Verlagsmanagerin Donata Hopfen, die für die „Bild"-Gruppe verantwortlich ist. Das Blatt soll die Fußball-Berichterstattung der Regionalausgaben und digitalen Angebote von „Bild“ über 32 Seiten bündeln und von Montag bis Samstag erscheinen.

Konzernweit verlagert Springer sein Geschäft immer mehr ins Internet und setzt auf digitale Angebote. Die Summe von 340.000 Nutzern der Bezahlangebote von „Bild“ nannte Springer-Chef Mathias Döpfner am Mittwochabend phänomenal. Europas größte Zeitung habe bisher keinen Zugang zu ihren Lesern „im Sinne von Abonnenten“ gehabt. „Es war eine anonyme Masse, die am Kiosk gekauft hat.“

Deshalb sei der Wert von Abonnenten - unabhängig vom Beitrag zu Umsatz oder Gewinn – „von höchster strategischer Bedeutung“. Döpfner räumte ein, dass diese Umsätze die schwächelnden Erlöse aus dem Printgeschäft nicht ersetzen oder überkompensieren könnten. Das digitale Angebot von „Bild“ sei allerdings profitabel.

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