Die schlechten Nachrichten rund um das Pannen-Smartphone Galaxy Note 7 reißen für Samsung nicht ab: Nach dem Verbot in den USA hat auch Japan die Mitnahme des Smartphones in Flugzeugen untersagt. Auf Flügen von oder nach Japan dürfen die Passagiere weder im Handgepäck noch in aufgegebenen Koffern ein Note 7 transportieren, wie das Verkehrsministerium erklärte.
Angesichts solcher Meldungen rund um den noch nie in dieser Form dagewesenen Rückruf eines Smartphones kommen schnell Zweifel an der Qualität der Produkte und natürlich dem Image der Marke auf. Auch in Deutschland, wo das Note 7 gar nicht erst in den Handel gekommen ist, sind die aktuellen Meldungen in der Bevölkerung angekommen.
Wie die Daten des Markenmonitors BrandIndex des Meinungsforschungsinstituts YouGov zeigen, haben aktuell 45 Prozent der Deutschen (ab 18 Jahren) etwas über die Marke Samsung gehört, ein Drittel hat sich in den vergangenen zwei Wochen mit anderen über die Marke unterhalten.
Der Tenor dieser Gespräche dürfte nicht sonderlich positiv ausgefallen sein. Der "Buzz", wie YouGov das Saldo von positiven und negativen Angaben der Teilnehmer bezeichnet, fiel von einem positiven Wert auf -23,1 Punkte – das Stimmungsbild ist also gekippt. Aber: "Natürlich finden sich diejenigen bestätigt, die aktuell kein Endgerät von Samsung besitzen. Unter Gerätebesitzern von Samsung hingegen bleiben die Werte auch noch stabiler als hier ausgewiesen", schreibt YouGov in einer aktuellen Auswertung.
Bei dem gesondert abgefragten Qualitätsimage fällt Samsung auf 32,7 Punkte – Anfang August waren es noch über 50 Punkte. Damit ist das Qualitätsimage immer noch auf hohem Niveau, leidet aber unter den aktuellen Meldungen – wenn auch moderater als in anderen Krisen. Die Tendenz geht allerdings weiter nach unten. Ob und wann die Talsohle durchschritten ist, lässt sich somit noch nicht sagen.
Da andere Indikatoren innerhalb der üblichen Schwankungsbreiten geblieben sind, liegt die Folgerung nahe, dass die Kunden das Note-7-Desaster produktspezifisch sehen und das Problem der Marke selbst verziehen wird. "Der Imageschaden für Samsung ist da, allerdings ist es eher eine ordentliche Schramme als ein Totalschaden, wie wir das bei anderen Marken gesehen haben", bilanziert YouGov.